Arbeit am Seil

Bis in den Februar hatten die Dacharbeiten am Seitenschiff der Hasseer Michaeliskirche gedauert, beinahe zwei Jahre lang.Damit hatte die Gemeinde um das Pastoren-Trio Ahlfs, Hansen und Schlenzka gehofft, eine Atempause zu erhalten, um in Ruhe die nächsten Sanierungsschritte vorbereiten zu können.

„Wir hatten gehofft, weitere Zeit für die nächsten Investitionen zu haben“, so Pastorin Bettina Hansen unmittelbar nach dem Sturmschaden am 16. März.

Dipl.-Ing. Architekt Robert Radde von R2A Baumanagement aus Achterwehr, der die Dachsanierung am Seitenschiff begleitet hatte, steht der Gemeinde seit den Sturmtagen wiederum zur Seite. Nachdem am Mittwoch, dem 18. April, die Industriekletterer mit ihrer Arbeit begonnen hatten, unternahm Radde mit Vertretern der Kirchengemeinde am darauffolgenden Donnerstag eine Ortsbegehung, um eine genauere Einschätzung der Schäden und notwendigen Maßnahmen vornehmen zu können.

Derweil ging die Tätigkeit der „Seil-Arbeiter“ voran: Nachdem zunächst die Profis der Firma TSP aus Rostock über eine Öffnung des Turmdaches die Seile von der Turmspitze nach unten zum Boden durchreichen konnten, waren kurz darauf die Schutznetze am Turm angebracht. Auch mit bloßem Auge sind sie dank des sie haltenden Gestänges unterhalb der Dachkante gut zu erkennen – ein wenig wirken sie wie regelmäßig gesteckte Mikado-Stäbchen oder eine besondere Stricktechnik.

Durch diese Maßnahme konnte dann auch die Straßensperrung endlich aufgehoben werden. „Die Umgebung ist mit den Schutznetzen nun vor eventuell noch fallenden Ziegeln geschützt, der Verkehr darf wieder fließen“, ist Pastorin Hansen erleichtert.
Mit den Arbeiten der Industriekletterer würden zudem die Grundlagen für Reparaturen geschaffen. „Der Kirchengemeinderat prüft derzeit und wird baldmöglichst die notwendigen und möglichen Maßnahmen beschließen“, so Pastorin Hansen weiter. Es bleibt also spannend in Michaelis, Aktuelle Informationen finden Sie auf der Seite www.michaeliskirche-kiel.de.

(Text: Sellhoff; Foto: ©Hamann)