Ausbaupläne des ABK für Wellsee

Bei der November-Sitzung des Ortsbeirats (OBR) Wellsee / Kronsburg / Rönne ging es um den Ausbau des Wertstoffzentrums in Kiel-Wellsee sowie um die Suche nach einem geeigneten Platz für seniorengerechtes Wohnen.

Vom Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) war Ursula Heinrich vertreten und klärte den Ortsbeirat über den aktuellen Planungsstand auf.

Aus drei mach zwei!
In Kiel haben die Menschen gegenwärtig die Möglichkeit, ihren Unrat beim Wertstoffhof in der Daimlerstraße, beim Wertstoffzentrum im Gewerbegebiet Wellsee und in der Schadstoffsammelstelle in der Gutenbergstraße abzugeben. Letztere wird aufgrund der Zusammenlegung voraussichtlich ab 2025 geschlossen. Die benachbarte Feuerwehr soll das Gelände anschließend nutzen.
Ein beauftragtes Ingenieurbüro hat drei Varianten erarbeitet. Ergebnis daraus ist, eine neue Schadstoffsammelstelle in Wellsee anzusiedeln. Dafür wird das erworbene Nachbargrundstück genutzt.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Müllentsorgung „immer differenzierter wird“ und für den Standort in Kiel-Wellsee die Nutzung der bestehenden „inhaltlichen Thematik und Logistik von Vorteil“ wären. In all den Jahren gab es bisher „keine meldepflichtigen Störungen“ und Pkw und Lkw werden weiterhin getrennt den Müll entsorgen können.
Aus Sicherheitsbedenken wurde das Wertstoffzentrum zu Beginn der Corona-Pandemie nur selten geöffnet. Auf Nachfrage eines Teilnehmers, der sein Unverständnis darüber äußerte, begründete Frau Heinrich diesen Schritt damit, dass die Betriebsleitung nicht die Sicherheit der Mitarbeitenden gefährden wollte. Als die Anlage geöffnet hatte, waren es teilweise so lange Autoschlangen, die bis zum Schlachter Thomsen reichten. Abschließend lobte Frau Heinrich explizit die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und freute sich darüber, dass es für alle einfach ein sichereres Gefühl gäbe.

Seniorengerechtes Wohnen
Der OBR beriet über die Änderung des B-Planes 889, um seniorengerechtes Wohnen zu ermöglichen. Dafür wird eine mehrgeschossige Bebauung in die Pläne mit einbezogen. Aktuell sieht der Plan dies im Bereich Vermstegen / Kölenberg vor. Dem OBR sei es wichtig, 30 % Sozialbau in diesem Bauprojekt zu integrieren.
Die Nachbarn reagierten auf dieses Vorhaben mit Unverständnis: „Uns wurde früher der Bau einer Gaube verboten, und nun möchte man dort ein drei- bis vierstöckiges Gebäude bauen,“ echauffierte sich ein Anwohner. Der OBR-Vorsitzende Marco Outzen schlug vor, sich bei einer der kommenden Sitzungen dieses Bauvorhaben in einer Animation zu veranschaulichen. Obers­
te Prämisse habe das barrierefreie Wohnen; eventuell sogar mit der Möglichkeit, Pflegedienste vor Ort zu integrieren. Rainer Glüsing vom Seniorenbeirat wies darauf hin, dass behinderten- und seniorengerechtes Wohnen nicht teurer sein muss. Als Beispiel nannte er den Bau eines Bungalows in Elmschenhagen, das kostenähnlich zu „normalen“ Neubauten geblieben sei.

Neues Ortsbeiratsmitglied
Während der Sitzung wurde Michaela Ziesmann (FDP) als neues OBR-Mitglied verpflichtet. Marco Outzen wies auf die „gewissenhafte Erfüllung ihrer Obliegenheiten“ hin und führte sie in das Amt ein.

Verbesserung für Radfahrende an der Kleinbahn
Ein Teilnehmer erklärte: „Am Ende des Schutzstreifens bei der Kleinbahn ist eine durchgezogene Linie. Wenn ich mich für das direkte Abbiegen entscheide, wird dies als Provokation wahrgenommen.“ Die Radfahrenden haben allerdings Vorfahrt. Das scheint für den Autoverkehr nicht ersichtlich zu sein. Deshalb kommt es zu brenzligen Situationen. Der Ortsbeirat und die anwesenden Menschen stimmten dem Umstand zu. Marco Outzen schlug nach dem Austausch vor, eine Ortsbegehung durchzuführen, um ein geeignetes Verkehrsschild anzubringen, das die Situation deutlich verbessert.

Weiteres in Kürze
Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Martin Itzke teilte mit, dass die Arbeiten der Fuß- und Radwege nach Rönne begonnen haben. Die Fertigstellung erfolgt voraussichtlich bis Ende 2024.
Ein Bürger monierte, dass in der Tempo-30-Zone der Segeberger Landstraße häufig schneller als die vorgeschriebene Geschwindigkeit gefahren wird. Dies sei auf fehlende Kontrollen zurückzuführen. Der Ortsbeirat erklärte abschließend, beim Bürger- und Ordnungsamt um
Geschwindigkeitskontrollen zu bitten.

Text: Puderbach; Foto: ©Puderbach