Beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft

Die Liebfrauengemeinde im Krusenrotter Weg hat den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Platz des Bonifatiuspreises gewonnen, den das Bonifatiuswerk der Katholiken alle drei Jahre für „missionarisches Handeln“ vergibt. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Leitwort: „Abenteuer Glaube. Entdecker gesucht!“

Grund der Auszeichnung: Das Café unterm Kirchturm mit integrierter Poststelle wird seit zwei Jahren von ehrenamtlichen Helfern der Liebfrauengemeinde betrieben. Im Gemeindehaus ist jeder eingeladen, Kirche und Gemeinschaft lebensnah zu erfahren. Die Poststelle bietet gerade älteren, in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen die Möglichkeit, mit Bekannten, Freunden und Familienangehörigen weiterhin über den Postweg in Kontakt zu bleiben.

„Mittlerweile finden auch Menschen den Weg in das Café, die vorher mit Kirche nicht viel zu tun hatten“, sagt Franz-Josef Hosse von der Liebfrauengemeinde. Mit einer Auszeichnung durch den Bonifatiuspreis hätte er dennoch nicht gerechnet: „Wir sind immer noch sehr überrascht, dass das Café unterm Kirchturm mit so vielen Stimmen auf dem zweiten Platz gelandet ist – und sind gleichzeitig richtig stolz.“

Ausgewählt wurde das Projekt von einer prominent und fachkompetent besetzten Jury. „Glaube passiert nicht in verklausulierten Phrasen auf dem Blatt, sondern mitten unter uns, in jeder Begegnung, im Hier und Jetzt. Das Café unterm Kirchturm mit integrierter Poststelle zeigt dies auf anschauliche Weise. Die Gemeinde bietet ein niederschwelliges Angebot, um bei Kaffee und Kuchen in Berührung mit Kirche und Glauben zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Es freut mich sehr, dass den Verantwortlichen des Cafés, die als Glaubensbotschafter in die Gesellschaft wirken, die entsprechende Anerkennung durch den Bonifatiuspreis entgegengebracht wird“, begründet Journalistin Gundula Gause als Jurymitglied die Entscheidung für den zweiten Preis.

Der von Prälat Erich Läufer gestiftete Bonifatiuspreis wurde dieses Jahr zum sechsten Mal vergeben. Ausgezeichnet werden Kirchengemeinden, Schulen, Verbände, Institutionen, Orden, Gemeinschaften und Einzelpersonen, die auf innovative und kreative Weise zeigen, wie Glaube heute in die Welt getragen werden kann. Alle eingereichten Projekte und Preisträger stehen auf der Internetseite www.bonifatiuswerk.de.

„Glaube und Gastfreundschaft sind eng verbunden, sie gelingen nicht in der Theorie, sondern im gelebten Miteinander – wie in unserem Café oder beim Briefmarkenkaufen“, bekräftigt Schwester Maria Magdalena. Dass zu diesem Engagement für den Stadtteil viele tatkräftige Hände gehören, erklärt sich beinahe von selbst: „Unsere rund 50 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer laden wir demnächst zu einem Dankeschön ein. Dann wird auch gemeinsam entschieden, was mit dem Preisgeld geschehen soll“, kündigt die Franziskanerin der Liebfrauengemeinde an. Ein mögliches Projekt steht dabei schon zur Wahl: ein neuer Fußboden für das Café unterm Kirchturm.

Verstärkung gesucht
Café und Post suchen aktuell Unterstützung. Wie das geht? Ganz leicht: Nette, engagierte Kolleg-innen helfen Ihnen dann bei den ersten Schritten, sowohl leckeren, selbstgebackenen Kuchen zu verkaufen als auch etwa Briefmarken zu scannen oder Päckchen anzunehmen. Weitere Informationen bei Sr. Maria Magdalena unter Telefon 0431 / 3643242 oder per E-Mail an pforte@haus-damiano.kiel.de. Das Café unterm Kirchturm finden Sie in der entsprechenden Rubrik auf www.haus-damiano-kiel.de.

(Foto: Patrick Kleibold)