Die Fahrradstadt putzt sich raus

Frühjahrszeit ist Radfahrzeit – und Zeit für Arbeiten an Radwegen. Denn das Fahrradfahren soll in Kiel weiter gestärkt werden. Dafür stehen dem städtischen Tiefbauamt höhere Haushaltsmittel zur Verfügung als in früheren Jahren.

Ein Schwerpunkt der Kieler Radverkehrsförderung ist in diesem Jahr die Oberflächensanierung von asphaltierten Radwegen. Kürzlich wurden einige schadhafte Radwege von Fachfirmen instandgesetzt oder saniert. Dabei bekommen asphaltierte Wege eine neue Decke. Für die höchstmögliche Qualität beim Einbau des Asphalts sorgt ein sogenannter Radwegefertiger, der schmaler ist als ein Straßenfertiger.
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer freut sich über diese Arbeiten: „Die Fahrradstadt Kiel wird mit diesen Maßnahmen attraktiver. Die notwendige Mobilitätswende erfordert eben nicht nur eine neu gebaute Premium-Veloroute, sondern auch Verbesserungen bei den vorhandenen Radwegen.“
Insgesamt wurden im März und April 2020 etwa 7,3 Kilometer Radwege an 19 Straßen und Wegeverbindungen instandgesetzt. Die Kos­ten liegen knapp über einer Million Euro. Im Herbst folgen weitere Instandsetzungen.
„Erstmals werden in Kiel in diesem Umfang Radwege saniert und ausbessert“, unterstreicht Tiefbauamtsleiter Peter Bender. Und: „Schon 2019 haben wir in der Hamburger Chaussee Radwege saniert. Diese Aktivitäten werden jetzt fortgesetzt.“ So wurde an der Hamburger Chaussee beim Drachensee ein neuer Radweg angelegt.
„Ich freue mich sehr, dass nach den vielen Neubaumaßnahmen in den letzten Jahren jetzt auch im vorhandenen Radverkehrsnetz eine wesentliche Verbesserung erfolgt“, sagt der städtische Radverkehrsbeauftragte Uwe Redecker.
Bei einigen Wegen muss lediglich die oberste Asphaltdeckschicht erneuert werden, um den Radweg in einen guten Zustand zu versetzen. Hierzu wird die oberste Schicht an- oder abgefräst und eine neue Asphaltdeckschicht aufgebracht. Bei anderen Wegen sind umfangreichere Instandsetzungsarbeiten erforderlich. Dabei erneuern die Bauarbeiter sowohl die Asphaltdeckschicht als auch die darunter liegende Tragschicht.
Einige Instandsetzungsvorschläge können erst im Zuge der „Fertigerwochen“ im Herbst umgesetzt werden. Bei ihnen sind umfangreichere Pflasterarbeiten beispielsweise an den danebenliegenden Gehwegen erforderlich, die eine etwas längere Vorbereitungszeit benötigen.
In diesem Programm werden keine gepflasterten Radwege saniert. Das Gleiche gilt für Verbreiterungen beispielsweise von Zweirichtungsradwegen, was nur per Ausbau oder Neubau möglich wäre. Die Kieler Ratsversammlung hatte im Herbst 2019 im Rahmen des „Climate Emergency“ beschlossen, alle sechs Monate an Radwegen im gesamten Stadtgebiet Instandsetzungsmaßnahmen durchführen zu lassen. In der Folge hatte das Tiefbauamt auch die Ortsbeiräte und das Fahrradforum um Vorschläge, Anregungen und Hinweise gebeten, welche Streckenabschnitte saniert werden sollten.
Die eingegangenen Vorschläge wurden auf Machbarkeit und Vereinbarkeit mit anderen Infrastrukturmaßnahmen geprüft. Die durchführbaren Vorschläge werden jetzt umgesetzt. Zusätzlich hat das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt weitere Rad- und Verbindungswege in die „Fertigerwochenliste“ aufgenommen.

Foto: ©Frahm