CITTI Pokal fördert Kreativität und Talente der Auszubildenden in der kulinarischen Branche
Der 40. CITTI Pokal im RBZ am Schützenpark erwies sich für die Teilnehmenden als ein voller Erfolg. Dieser Pokal ist ein Wettbewerb, der in diesem Jahr zum 40. Mal veranstaltet wurde.
Es gibt zwei Kategorien, die sich in die Felder des Kochens und des Services unterteilen. Die Teilnehmenden sind aktuelle Absolventinnen und Absolventen des dritten Lehrjahres.
„Wir bieten den Auszubildenden gerne die Möglichkeit, ihr Wissen und ihr Können zu prüfen, um sich stetig zu verbessern und weiterentwickeln zu können. Der CITTI Pokal im dritten Lehrjahr ist sozusagen nur die Krone des Ganzen. Auch im ersten und zweiten Lehrjahr bieten wir den Auszubildenden mit dem ‚Teamwettbewerb Kieler Sprotte‘ oder mit dem ‚Vegetarischen Wettbewerb‘ die Möglichkeit zu lernen und Eindrücke zu sammeln. Der Wettbewerb könnte somit als eine Art Generalprobe für die Abschlussprüfung im Mai/Juni. angesehenen werden“, so Cornelia Matthiesen.
Auch Gerhard Schackmann, der erste Vorsitzende des Vereins der Kieler Köche, äußerte sich zu der Besonderheit des Berufs des Kochs oder der Köchin. „Egal, welchen Beruf ich ausübe, wenn ich mich mit meinem Material auseinandersetze, kann ich etwas Einzigartiges machen. Hierbei kommt es nicht nur auf das erlernte Know-how aus Büchern und dem Theorieunterricht an, sondern darauf, wie effizient ich denke und damit arbeite. Als Koch bin ich Künstler und erstelle mit jedem Schritt und jeder Idee mein ganz eigenes Bild. Individualität und Offenheit für Neues sind hierbei unerlässlich. Aussagen wie ‚Das haben wir schon immer so gemacht’ schränken mich in meiner Entwicklung ein und versperren mir die Weitsicht zu neuen Wegen.“
Die Gastronomie befindet sich mitten im Umbruch. Kreativität, Live-Cooking, Erlebnis-Gastronomie und Probierfreude werden zunehmend präsenter und gefragter, weshalb die Diversität und Offenheit nicht mehr wegzudenken sind. Die deutsche Ausbildung zum Koch oder auch zu einer qualifizierten Servicekraft hat sich auch überregional einen Namen gemacht, weshalb auch zunehmend Auszubildende aus Drittländern sich hier bewerben. „Wir leben von Ideenvielfalt und Diversität. Wir lassen unsere Auszubildenden die Zukunft mitgestalten, indem wir sie aktiv dazu animieren, ihre Ideen einzubringen und sich zu trauen, uns ein Stück ihrer Kultur im kulinarischen Bereich zu zeigen“, so Cornelia Matthiesen.
Offenheit, Mitbestimmung der Auszubildenden und den Mut haben, etwas Neues zu probieren, das ist die Zukunft der Gastronomie. Dies betonte CITTI-Marktleiter Dirk Otto in seiner Begrüßungsrede. „Nun sind es schon 40 Jahre, die wir mit dem Verein der Kieler Köche zusammenarbeiten dürfen. Eine Partnerschaft über eine solch lange Zeit ist etwas Besonderes und verdient besondere Aufmerksamkeit. Aus Kiel sind bereits viele tolle Köchinnen, Köche und Servicekräfte hervorgegangen. Einige unserer Köche aus der Kieler Ausbildungsschmiede finden wir heute in der ganzen Welt wieder. Ich freue mich auf viele weitere Jahre einer harmonischen und erfolgreichen Zusammenarbeit.“
Der Wettbewerb hat sich in 40 Jahren etabliert und viele erfolgreiche Köchinnen und Köche hervorgebracht. Der Ablauf des Wettbewerbes wird in drei Teile unterteilt. Die Auszubildenden werden einem umfangreichen Theorietest unterzogen, um einen Überblick zu bekommen, wie gut sich diese mit ihrer Materie tatsächlich auskennen. Der zweite Teil ist das Erstellen eines Drei-Gänge-Menüs aus einem Warenkorb, der den Teilnehmenden im Vorfeld mitgeteilt wird. Der letzte Teil ist dann das Zubereiten dieses eigens erstellten Menüs, welches für sechs Personen nach Anrichten und Abruf am Finaltag den geladenen Gästen und der Jury serviert wird. Aus diesen drei Teilen wird das Resultat für die Platzierten gezogen.


Der dem Kochwettbewerb parallellaufende Servicewettbewerb unterteilt sich in vier Teile. Auch hier müssen die Teilnehmenden einen Theorietest ablegen. Der zweite Teil ist eine Warenkennung in deutscher und englischer Sprache. Dies bezieht sich auf das gesamte Equipment: Gläser, Besteck, Spezialbestecke, Getränke, ebenso wie Lebensmittel, Kräuter und Gewürze. Der dritte Teil ist das fachgerechte Eindecken der Tische in Absprache mit der Küche, um die Gedecke passend zum Menü zu halten. Der finale Punkt ist die Betreuung der Gäste während des gesamten Abends. „Die Küche und der Service funktionieren nur im Zusammenspiel. Absprachen sind unerlässlich. Eine fortlaufende Kommunikation sorgt dafür, dass jeder sein Bestes geben kann, um das gegenseitige Potenzial nicht zu blockieren“, so Gerhard Schackmann.
Die Kieler Stadtpräsidentin Bettina Aust war eine der Gäste beim 40. CITTI Pokal: „Ich liebe es, zu Hause selbst zu kochen und immer wieder neue Gerichte und Kombinationen auszuprobieren. Kochen ist eine Leidenschaft, die von Vielfalt und Mut lebt. Aus diesem Grund empfinde ich es als sehr wichtig, dass wir die Auszubildenden durch solche Events und Wettbewerbe in ihren Fähigkeiten und in ihrer Individualität stärken und hierdurch die Kreativität und Qualität in der Gastronomie nachhaltig fördern.“ Die Siegerehrung brachte die Erst- bis Drittplatzierten sowie viele Viertplatzierte hervor. Im Kochwettbewerb gewann Mara Louise Mehlberg vom Romantikhotel Kieler Kaufmann. Der zweite Platz ging an Mohamed Ben Amor von der Forstbaumschule, der dritte Platz an Shadad Fakrieh Kashan vom Atlantic Hotel.
Den Servicewettbewerb konnte Jula Wodinski vom Ringhotel Birke für sich entscheiden. Elena Bernhardt vom Hotel Steigenberger Conti Hansa wurde Zweite. Den dritten Platz erhielt Mohamed Badal vom RBZ am Schützenpark Berufsfachschule III für Gastronomische Assistenten Kiel. JB
Fotos: Jaqueline Bolduan