„Es macht so sprachlos, was den Menschen angetan wurde“

Die Mitglieder des Hasseer „Demokratie-Projekts“ treffen sich regelmäßig, um sich zu informieren und um Ideen auszutauschen. Foto: Leonie Teufert

Gedenkgottesdienst am 27. Januar in der Michaeliskirche

Seit Mai letzten Jahres setzen sich die Mitglieder des „Demokratie-Projekts“ in Hassee für die Stärkung der Demokratie und gegen Rechtsextremismus ein. Dafür organisieren sie ganz unterschiedliche Veranstaltungen.

Da ist richtig Energie drin“, erzählt Initiator Tilman Lautzas und freut sich über das Engagement der Mitglieder. Die Gruppe organisiert einiges. Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Rechtsextreme Erscheinungsformen, gerade auch in Kiel – und warum der Rechtsruck im Moment so deutlich spürbar ist“ sorgte dafür, dass die 50 Sitzplätze im Gemeindesaal restlos besetzt waren.
Positive Rückmeldungen erhielten auch die beiden bisherigen Stadtteilrundgänge zum Thema „Wege gegen das Vergessen“. Es kamen jeweils zwei Dutzend Interessierte, die sich auf den Weg machten, um sich einige Schauplätze zur Geschichte der Demokratie in unserem Stadtteil anzusehen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, freut sich Karl Stanjek. Die Geschichte der Orte war vielen Besuchern bisher unbekannt, und so konnte einiges an neuem Wissen vermittelt werden. Zwei weitere Rundgänge sind für den 22. März und den 14. Juni angesetzt.
Am 27. Januar findet um 18 Uhr in der Michaeliskirche ein Gottesdienst anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt. „Es macht sprachlos, was den Menschen angetan wurde“, sagt die Pastorin Susanne Sengstock. „Es ist daher wichtig, zu erinnern, die Opfer zu würdigen, ihre Stimmen hörbar zu machen.“ Dazu wird aus den Tagebüchern von Etty Hillesum gelesen, deren Liebe zu Gott ihr trotz allem eine große Zugewandtheit zu anderen ermöglichte. „Sie steht dafür, dass heute Hass und Hetze nicht siegen dürfen.“ Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst von der Gruppe „Musica cum Gaudio“ unter der Leitung von Joachim Voesch.
In Planung sind noch weitere Veranstaltungen. Dazu zählen ein Vortrag über Demokratie von Martin Rzeszut, ein virtueller Stadtrundgang im März sowie zwei Workshops mit dem „Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus“ ab April. LT