Vorschlag für einen Willi-Dittmann-Weg
Redaktionstermin in der Rendsburger Landstraße 143–155, der sogenannten Wohnsiedlung „Klein Moskau“.
Wir treffen uns mit zwei Mitgliedern des Ortsbeirates Hassee und mit Jörn Arp am Stolperstein am Eingang der Siedlung. Die 10×10 cm große Messingplatte erinnert an Opfer des NS-Regimes, in diesem Fall an Willi Dittmann, den Großvater von Jörn Arp.
Seine Urgroß- und Großeltern haben hier in der Siedlung gewohnt. „Im Block 47. Das ist das vorletzte Reihenhaus auf der linken Seite, die dritte Tür rechts“, so Arp. Auch er selbst hat von 1965–1970 gegenüber mit seinen Eltern und den sechs Geschwistern gelebt. Doch darum geht es hier nicht.

Jörn Arp möchte vielmehr, dass das Gedenken an seinen Großvater deutlicher gemacht wird. Er wünscht sich, dass ein Weg nach ihm benannt wird, und zwar der Sandweg neben der Siedlung, der zu den Kleingärten hochführt. „Hier sind wir als Kinder den Berg runtergerodelt“, erinnert sich der 70-Jährige.
Mehr noch: Arp setzt sich dafür ein, am Wegrand einen Gedenkort zu schaffen. Eine Art „Platz der Deserteure“ für acht Grabsteine, die derzeit auf dem Olsdorfer Friedhof liegen, und zwei weitere aus Halle und Leipzig. „Es wäre schön, wenn man die hingerichteten Söhne Kiels in ihre Heimatstadt zurückführen könnte, um ihnen ihren Namen und ihre
Würde zurückzugeben“, regt Jörn Arp an. „Um nicht zu vergessen.“
„Die Idee mit den Gedenksteinen finde ich total super“, bestärkt ihn Oliver Voigt. Die Entscheidung muss aber an anderer Stelle gefällt werden. Den Antrag zur Benennung des Willi-Dittmann-Wegs hat der Ortsbeirat einstimmig beschlossen, bei Enthaltung der AfD. CF