Holstein-Stadion als Jobbörse

Dominic Peitz erklärte den Jugendlichen, dass Holstein Kiel mehr zu bieten hat als nur Fußball auf dem grünen Rasen. Fotos: Holstein Kiel

Berufsmesse ‚Arena4You‘ präsentierte berufliche Vielfalt im und am Stadion

Die Arbeitsagentur und Holstein Kiel zeigten Eltern, wie berufliche Orientierung anders funktionieren kann. Die Veranstalter der Berufsmesse ‚Arena4You‘ konnten ein positives Fazit ziehen.

Hans-Martin Rump, Chef der Agentur für Arbeit Kiel und Dominic Peitz im Gespräch mit einem Vater

Während sich das abendliche Novemberwetter draußen von seiner kühlen und nassen Seite zeigte, war das VIP-Zelt auf dem Vorplatz des Holstein-Stadions in warmes Licht getaucht. Zahlreiche Eltern, die von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Kiel und der KSV Holstein eingeladen wurden, wurden von Agentur-Chef Hans-Martin Rump und dem Direktor des Nachwuchsleistungszentrums von Holstein Kiel, Dominic Peitz, begrüßt.
Im November lief zum dritten Mal die ‚Arena4You‘, ein Kooperationsprojekt beider Partner aus der Landeshauptstadt, organisiert von der Firma gpdm aus Paderborn. Das Projekt ist sowohl für die Arbeitsagentur als auch für Holstein Kiel vor dem Hintergrund des sich wandelnden Ausbildungsmarktes eine Herzensangelegenheit.

„Wir sprechen aktuell von einem Bewerbermarkt, der den Jugendlichen viele Chancen bietet, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig fällt es ihnen zunehmend schwer, bei der Vielzahl von Möglichkeiten ein passendes Angebot zu finden. Auch die vielfältigen Karrierewege nach einer Ausbildung sind häufig nicht bekannt“, so der Leiter der Arbeitsagentur in seiner Begrüßung. „Oft sind die Eltern immer noch die ers­ten Ansprechpartner, wenn es um die berufliche Orientierung geht. Die Vielfalt der Berufswelt und ihre Möglichkeiten lassen sich wunderbar in so einem schönen Rahmen wie hier im Holstein-Stadion darstellen.“

„Holstein ist mehr als nur Fußball auf dem grünen Rasen“, stieß Dominic Peitz in dasselbe Horn. „Ohne die vielen Gewerke, die es hier in und um das Stadion gibt, wäre professioneller Fußball gar nicht möglich. Insofern freue ich mich, dass wir mithilfe unserer Partner, die sich hier vor Ort engagieren, an praktischen Beispielen demonstrieren können, was Jugendliche in der Ausbildung erwartet.“

Die Eltern, die den Weg zum Stadion trotz widriger äußerer Bedingungen gefunden haben, waren neugierig, was die Berufsmesse für ihre Kinder zu bieten hatte.
„Mir ist es wichtig, einen Einblick zu bekommen, was mein Kind hier machen wird“, sagte Goran Pumpalovic, Vater der 16-jährigen Laura. „Sie hat ein erstes Praktikum in einem Kindergarten absolviert. Das war nicht so ihres. Sie hat handwerkliches Talent. Ich hoffe, dass hier irgendetwas dabei ist, was sie danach vertiefen kann.“ Den Namen des Berufsberaters an der Schule seiner Tochter hatte er sich vorsorglich notiert und nutzte auch die Gelegenheit, sich erste Informationen bei Andrea Hahn von der Berufsberatung zu holen.
Dominic Peitz führte die Eltern exemplarisch durch zwei Stationen des umfangreichen Parcours im VIP-Zelt und im Stadion. Er schaffte es dabei immer wieder, anschaulich und fesselnd den anwesenden Eltern die Verknüpfung von Sport und Berufswelt darzustellen und wie wichtig es ist, eigene Erlebnisse zu schaffen.

Ohne die vielen Partnerbetriebe wäre professioneller Fußball in Kiel gar nicht möglich. Einige von ihnen stellten sich auf der Berufsmesse als Ausbildungsbetriebe vor.

Ausprobieren und erste Kontakte zu Ausbildungs- und Praktikumsbetrieben zu knüpfen, war ein ganz wichtiger Part im Rahmen der ‚Arena4You‘-Stadiontage. Rund 1.200 Schülerinnen und Schüler aus Kiel und dem Kreis Plön hatten die Gelegenheit, sich in dem besonderen Umfeld des Stadions beruflich zu orientieren. Darauf setzte auch Saskia Krüger, Mutter der 15-jährigen Katharina, die auf die Christliche Schule in der Diesterwegstraße geht. „Ich habe selbst mein Berufsleben im Trockenbau begonnen und arbeite nun seit vielen Jahren als Verkäuferin“, erzählte die Kielerin. „Ich finde es gut, dass sich die Jugendlichen hier an vielen verschiedenen Stationen ausprobieren können. Katharina hat schon zwei Praktika absolviert, eines im Kindergarten und eines im Metallbau. Sie hat aber immer noch keine richtige Vorstellung von dem, was sie mal machen möchte. Aber etwas Handwerkliches würde auch ihr liegen.“ Sie blickte zu Goran Pumpalovic hinüber. „Das würde auch insofern passen, weil mein Mann im Heizungsbau arbeitet. Der Apfel fällt schließlich nicht weit vom Stamm“, sagte sie lachend.