„Ich könnte jeden Tag zehn Stunden spielen“

Snooker Club Kiel
Konzentration und eine sichere Hand sind die Grundvoraussetzungen beim Snooker. Mitglied Arne Lüthje führte verschiedene Stoßtechniken vor. Foto: Jakob Malzahn

Jeder, der gern Billard spielt, kann Mitglied im Kieler Snookerclub werden

Profis wie Anfänger treffen sich regelmäßig in der Stadtrade 20, um Snooker zu spielen. Im gediegenen Club wird das Hobby mit Akribie und Enthusiasmus verfolgt. Interessierte können sich für den ‚Open Friday‘ anmelden.

Snooker ist eine Variante des Billards. Laut Vorsitzendem des Snookerclubs ‚Seven Clearance Kiel‘, Patric Flor, ist es sogar die „schönere Variante des Billards“. Die Tische sind größer, die Bälle kleiner und die Regeln sind anders als beim herkömmlichen Pool-Billard. Auch die Atmosphäre ist anders als beim Kneipen-Billard: konzentrierter und ruhiger.

Lockerer Zusammenschluss
Der Kieler Snookerclub feierte 2021 sein 20-jähriges Bestehen und ist nach wie vor gut aufgestellt. Im ers­ten Stock der Stadtrade 20 stehen in einem imposanten Raum vier edle Snookertische. Jedes Mitglied hat seinen eigenen Schlüssel und kann jederzeit vorbeikommen. „Wer will, der kommt“, erklärt Flor. „Tag und Nacht“ sei das Snooker-Spielen im Club möglich. Die Mitglieder verabreden sich untereinander.

Faszination Snooker
Arne Lüthje ist seit fünf Jahren im Verein. Er sei durch den ,Tag des Sports‘ auf den Club aufmerksam geworden und dann „hängen geblieben“. „Ich könnte hier jeden Tag zehn Stunden spielen“, äußert er begeistert. Das Spiel sei „so vielfältig, so interessant“. Auch Patric Flor ist ein echter Snooker-Enthusiast. Er führt verschiedene Stoßtechniken vor und kann nach ein paar Stößen gar nicht mehr aufhören.
Was macht das Spiel denn so aufregend? Es ist extrem abwechslungsreich. „Jede Spielsituation gibt es nicht noch einmal im Leben“, erklärt Lüthje. „Das finde ich atemberaubend.“
„Der Tisch ist schön, die Kugeln sind schön, die Geräusche sind schön“, fügt Flor hinzu. „Man verliert sich in dem Spiel.“ Weiterentwicklung ist immer möglich. Nach oben gibt es keine Grenzen. Ältere Mitglieder hätten bereits in der Bundesliga mitgemischt, und ein Senior durfte zur Deutschen Meisterschaft anreisen.

Gepflegter Umgang
Bei den Punktspielen gebe es eine Kleiderordnung, berichtet Flor. Ein dunkler Dress, Weste, Hemd und Lederschuhe seien Pflicht. „Da ist der Snooker noch ein bisschen etepetete.“ Es sei eben ein „Gentleman-Sport“, ergänzt Lüthje. Was aber nicht bedeutet, dass Frauen nicht willkommen wären. Zwar sei der Frauenanteil „mager“, aber vor ein paar Jahren mischte eine sehr talentierte Frau mit.
„Es wird Wert gelegt auf die Etikette“, betont Lüthje. Eigene Fouls müssen offengelegt werden. Fairness ist das A und O. Während des Spiels wird nicht geredet. „Es geht hier aber nicht nur bierernst zu“, relativiert der Vorsitzende. Ein „lebendiges Vereinsleben“ mit Weihnachtsfeier und Ähnlichem werde hier ebenfalls gepflegt. Wer allein im Snooker-Saal sei, dürfe auch die Musikanlage einschalten.

‚Open Friday‘ für alle zum Reinschnuppern
Der ‚Open Friday‘ richtet sich an alle, die Lust haben, das Snooker-Spielen auszuprobieren. Mit Voranmeldung können Sie sich den Club freitags zwischen 15 und 18 Uhr kostenlos anschauen und selbst Partien spielen. Mehr dazu auf www.snookerclub-kiel.de. „Youngsters sind selten – leider“, bedauert Flor. Vielleicht gibt es ja ein paar Jüngere, die den Verein aufmischen wollen? JA