Im Land der Horizonte

Der gebürtige Brandenburger Enrico Glomm gab KIEL LOKAL einen Einblick in seine musikalische und zugleich philosophische Welt.

In Neumeimersdorf plauderten Enrico Glomm und seine Frau Astrid am Wohnzimmertisch bei einer Tasse Kaffee mit unserem Redakteur Manuel Puderbach. Zum Abschluss des Interviews ließ sich der Sänger und Gitarrist nicht lange bitten und spielte zwei Songs.

„Ovation mit rundem Bauch“
Geboren und aufgewachsen in Brandenburg, hat sich der Sänger und Gitarrist schon in frühen Jahren für die Musik begeistert. Es waren Sänger wie Bruce Springsteen und Peter Maffay, die ihn animierten, selbst Musik zu machen. Die erste Gitarre hatte er mit 13 Jahren. „Eine Ovation mit rundem Bauch“, erinnert er sich.

Peter Maffay war Ziehvater
Als die Musik noch aus Kassettenrekordern schallte, hat es ihm eine Kassette besonders angetan. Es war die von Peter Maffay. Das Lied „Auf Sand gebaut“ hat ihn „einfach abgeholt“, betont er. „Maffay war mein musikalischer Ziehvater.“ Im Bücherregal steht auch dessen Buch „Auf dem Weg zu mir“.

Sein eigener Weg nach Kiel
Bei einem Besuch bei Verwandten in Kiel blickten Enrico und Astrid bei schönstem Wetter über die Förde und beschlossen, nach Kiel zu ziehen. Die berufliche Veränderung war beschlossene Sache, weil sie hier Möglichkeiten sahen.
„Rückblickend gesehen, habe ich mich im Zwiegespräch auf den Weg gemacht“, erklärt er philosophisch. Er komponiert Texte und Lieder, die das beinhalten, was ihm „durch den Kopf geht“.
Für den Sänger, der gerne deutschsprachiges Liedgut singt, ist es an der Zeit, um wieder mehr mit der Musik in die Öffentlichkeit zu gehen. Seine Frau ermutigt ihn dazu. Sie führt auch die Kontaktaufnahme und Korrespondenz mit Veranstaltetern, damit er sich ganz auf die Musik konzentrieren kann.

Philosophie und Musik vereint
„Wenn ich singe, geht es mir um Tiefgründigkeit. Manchmal melancholisch, manchmal vielleicht ein bisschen traurig“, wie er meint. Aber wenn er seine Lieder singt, „bin ich ich selbst.“ Seiner Ehefrau gefallen seine Lieder. Sie berühren und holen sie ab.

Studio auf dem Dachboden
Wenn sich der melancholische Komponist in seine Welt verliert und neue Ideen aus ihm herausbrechen, zieht er sich auf seinen Dachboden zurück. Dort hat er sich ein kleines Musikstudio eingerichtet. Das ist die Welt, in der er in seine Gedanken und die Musik abtauchen kann. Wenn dann das Essen fertig ist, hat die Musik Vorrang. „Dann ist er absolut in seiner Welt“, verrät Astrid. Der Klang der Musik siegt also am Ende des Tages über den Duft der guten Küche.
„Wir haben nur dieses eine Leben“, sagt der nachdenkliche Sänger abschließend, der sich wieder darauf freut, die Menschen dort abzuholen, wo er es gerne tut. Im Kopf und in den Herzen.

Ausgezeichnete Heimatmelodie
Im November 2021 gewann Enrico den von Gerd Hausotto organisierten Komponisten-Wettbewerb „Stimmgabel des Nordens“ in der Rubrik Heimatmelodie mit seinem Lied „Land der Horizonte“. Ein Erfolg „wie aus dem nichts“, wie er verrät. Seinen nächsten Auftritt hat er am 28. August um 14 Uhr beim Waldfest im Vieburger Gehölz.
Weiteres und einige musikalische Kostproben sind auf der Homepage www.enricoglomm.de.
MP