Kleine Sparte, lange Tradition

Es ist die kleinste Sparte des großen THW Kiel. Etwa 50 Mitglieder, von denen zehn regelmäßig in die erste Mannschaft involviert sind, zwischen 18 und 57 Jahren alt, aus Schleswig-Holstein ebenso wie aus Syrien – das ist die bunte Badminton-Mannschaft des THW. KIEL LOKAL hat das Team beim Training besucht.

Die Sporthalle der Jahnschule am Winterbeker Weg 7 ist hell erleuchtet an diesem Dienstagabend. In der Mitte stehen zwei Badminton-Netze. Hartmut Brummack (56) sitzt schon auf einer Bank neben Mahmad Hntoush (25). Das Training unter Anleitung, bei dem Anfängerinnen und Anfänger ihre Schlag- und Lauftechnik perfektionieren können, ist gerade vorbei. Gleich geht es weiter mit den Fortgeschrittenen, die Spielerinnen und Spieler des THW kommen einer nach dem anderen herein.

Trainer Hartmut Brummack kann auf eine über 30-jährige Karriere beim THW zurückblicken. Als Kind hat er wie fast jeder Junge Fußball gespielt. Nachdem es in der B-Jugend scheinbar nur noch darum ging, den Gegenspieler möglichst gezielt umzutreten, suchte sich Brummack einen Sport mit möglichst wenig direktem Körperkontakt – und fand ihn zunächst im Volleyball.

Beim Badminton besteht eine komplette Mannschaft aus vier Herren und zwei Damen plus Auswechselspieler. – Warum doppelt so viele Herren wie Damen? Es spielen einfach zu wenige Damen Badminton, da habe man „die Not zur Regel gemacht“, erklärt Brummack und betont, dass er sich über mehr Frauen im Badminton-Sport freuen würde.

Lust und koordinative Fähigkeiten mitgebracht hat auf jeden Fall Mahmad Hntoush (25). Vor einem Jahr floh der junge Syrer vor dem Bürgerkrieg nach Deutschland. Familie, Freunde und Besitz musste er zu Hause zurücklassen, sein sportliches Geschick aber hat er mitgebracht. In Syrien hat Hntoush noch in der ersten Liga gespielt, jetzt spielt er gemeinsam mit Hartmut Brummack und der ersten Badminton-Mannschaft des THW in der Bezirksklasse Mitte.

Lust und koordinative Fähigkeiten lauten die Stichworte. Der Spaß am Spiel steht im Vordergrund. Wer möchte, kann einfach zum Training am Dienstagabend um 18 Uhr dazu kommen, der Trainer jedenfalls freut sich auf jeden neuen Spieler – und natürlich jede neue Spielerin.

Foto: ©Seebass