Mehrwegspur in der Straßenmitte

Ab 2023 wird in der Alten Lübecker Chaussee viel gebaut: Zunächst erneuert die Bahn die Eisenbahnbrücken, dann erneuert das städtische Tiefbauamt die Straße.

Etwa 40 Personen fanden sich am 11. Juni im Ratssaal des Rathauses zusammen, um sich über die bevorstehenden Baumaßnahmen in der Alten Lübecker Chaussee zu informieren. Außerdem konnten sie ihre Meinung äußern, wie die Straße umgebaut werden sollte.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellten Vertreter der DB Netz AG ihre Planung für die beiden kreuzenden Brückenbauwerke vor. Die Erneuerung wird planmäßig das ganze Jahr 2023 in Anspruch nehmen.
Damit eine ausreichende Durchfahrtshöhe für Lkw und Pkw unter den Bahnbrücken gewährleistet ist, muss im Anschluss daran in diesem Bereich die Fahrbahn abgesenkt werden. Hierzu stellte das Tiefbauamt im zweiten Teil der Veranstaltung vier Varianten vor, die hinsichtlich der neuen Aufteilung der Straße verschiedene Schwerpunkte setzen. Dabei hatten die Anwesenden, unter ihnen zahlreiche Anwohner*innen der Alten Lübecker Chaussee, auch Zeit für Fragen, Anmerkungen und Vorschläge. Das Meinungsbild der Anwesenden zeigte sich dann in der Abstimmung darüber, welche der vier Varianten nach der Bestätigung durch den Bauausschuss als Grundlage für ein Planfeststellungsverfahren dienen sollte.
Mit gut 60 Prozent der Stimmen entschieden sich die Teilnehmer*innen für Variante 3, die je eine Spur für Kraftfahrzeuge pro Fahrtrichtung sowie eine Mehrzweckspur in der Mitte der Fahrbahn (beispielsweise zum Linksabbiegen) vorsieht. Stadtauswärts ist eine Fahrradspur auf der Fahrbahn geplant, stadteinwärts soll der Radweg neben dem Gehweg geführt werden. Bei den Häusern Nummer 2 bis 12 ist ein Längsparkstreifen für Pkw vorgesehen.
Variante 3 sieht außerdem Gehwegbreiten von circa 2,50 bis 3,50 Meter auf der Westseite und von circa 3 bis 3,50 Meter auf der Ostseite vor. Im neuen Gehweg sollen auch Bäume gepflanzt werden.
Für die Variante 4, die die meisten Parkplätze der vorgestellten Varianten ermöglichte, sprachen sich knapp 30 Prozent der Teilnehmenden aus. Variante 1 erhielt 7 Prozent der Stimmen, Variante 2 keine einzige Stimme. Außerdem gab es eine Enthaltung.
Auf Basis der ausgewählten Vorzugsvariante 3 wird die Bauverwaltung nun eine detaillierte Planung auflegen und dafür in der zweiten Jahreshälfte sowohl im Ortsbeirat Mitte als auch im Bauausschuss um Zustimmung werben.

Foto: ©LH Kiel