„Miteinander reden!“

Vom Überwuchs aus Nachbars Garten über Familienzwist bis hin zur Schlägerei – Bodo Arlt hat in 20 Jahren als Schiedsmann in der Gemeinde Molfsee viel erlebt. Im Mittelpunkt der Schiedsarbeit steht die nachbarschaftliche Einigung.

Ein unbedachtes Wort auf der Straße, die fröhliche Grillparty oder der ausladend wachsende Baum an der Grundstücksgrenze reichen manchmal aus, um das ursprünglich angenehme Nachbarschaftsverhältnis zu zerrütten. Nicht jedoch, ohne dass etwas Besonderes passiert, wie der Molfseer Schiedsmann Bodo Arlt zu berichten weiß: „Die Menschen reden zu oft übereinander statt miteinander. Dann schwelt der Streit jahrelang und aus einer Mücke wird ein Elefant.“

Die Schiedsfrauen und -männer helfen dann weiter. Insbesondere in Angelegenheiten des Nachbarrechts oder vermögensrechtlichen Streitigkeiten, aber auch bei strafrechtlichen Privatklageverfahren wie Beleidigung, Bedrohung oder Körperverletzung ist eine Vermittlung durch das Schiedsverfahren möglich. Das schleswig-holsteinische Landesschlicht-
ungsgesetz bestimmt sogar in vielen Fällen eine obligatorische Schlichtung vor der Klagemöglichkeit.

„Häufig reicht es aus, die Beteiligten an einen Tisch zu bringen und als neutraler Dritter die Klärung zu moderieren“, weiß Bodo Arlt aus eigenem Erleben. Lebenserfahrung und die Fähigkeit, nicht nur zuzuhören, sondern auch im rechten Moment die Perspektiven geradezurücken, gehören seiner Meinung unbedingt zum Schiedsamt dazu.

Schiedsleute sind ein Organ der Rechtspflege. Gewählt von der jeweiligen Gemeindevertretung, stehen sie unter der Führung und fachlichen Aufsicht des zuständigen Amtsgerichts. Fortbildungen sind dabei selbstverständlich.

Arlt ist auch nach 20 Jahren mit Herz und Verstand bei der Sache. Unterstützt wird er bei seiner Tätigkeit von seiner Kollegin, der Stellvertretenden Schiedsfrau Ingrid Wessel aus Rodenbek. „Wir haben hier in Molfsee eine Vergleichsquote von rund 80 Prozent. Das Schiedsamt trägt also zu guten Nachbarschaften bei. Sprechen Sie uns an“, bekräftigt Arlt das Angebot zur Vermittlung. Unter www.bds-kiel.de werden Informationen und Kontaktmöglichkeiten aufgeführt.

Foto:© Sellhoff