Neues Gesicht in der Kirche

Elvira Schlott am Eingang der Michaeliskirche. Sie ist bekannt für ihre ansteckende Fröhlichkeit und ihre Offenheit, stets Neues auszuprobieren. Foto: Tom Ingwersen

Gemeinde der Michaeliskirche begrüßt die neue Pastorin Elvira Schlott

Zum 1. Juni 2023 trat Elvira Schlott ihre neue 75%-Stelle als Pastorin in der Michaeliskirche an. Mit einem einführenden Gottesdienst und einem anschließenden Sommer-Brunch wurde Elvira Schlott am 2. Juli offiziell den Kirchenmitgliedern vorgestellt. Mit Vorfreude tritt sie die kommenden Aufgaben an ihrer ­neuen Wirkungs­­­­stätte an.

„Heute gibt es wahrhaft Freude“, verkündete Pastorin Anna-Lena Koepke zu Beginn des Gottesdienstes in der gut besuchten Michaeliskirche. Viele neugierige Kirchenmitglieder nutzten die Gelegenheit, um einen ersten Blick auf die neue Amtsinhaberin der dritten Pfarrstelle der evangelisch-lutherischen Michaeliskirche zu werfen. Nach dem Gottesdienst lud die Kirche im Rahmen des Sommer-Brunchs zum Kennenlerngespräch mit der neuen Pastorin ein. Zum Abschluss des Tages betei­ligte sich Schlott an der Tanzaktion der jüngst gegründeten ‚Irish Set Dance-Tanzgruppe‘. Es war ein den Rücken stärkender Auftakt, der sie zuversichtlich auf die kommenden Jahre als Mitglied der Michaelis-kirche blicken lässt.

Frühe Begeisterung
Als Tochter einer katholischen Mutter und eines evangelischen Vaters wuchs Elvira Schlott in Kappeln an der Schlei auf. Die Begeisterung für die Kirche fand ihren Anfang beim Absolvieren des Konfirmandenunterrichts. „Nach der Konfirmation habe ich angefangen, ehrenamtlich in der Kirche zu arbeiten, und habe selber Konfirmandenunterricht gegeben“, erzählt sie rückblickend. Seit über 33 Jahren begleitet sie nun schon Jugendliche auf dem Weg zum Dasein als offizielles Kirchenmitglied.
Nach der Schule zog es Elvira Schlott nach Münster, wo sie ihr Theologie-Studium bestritt, eine Familie gründete und bis 2008 lebte. Noch heute hat sie Verbindungen zur nordrhein-westfälischen Stadt. „Mein Mann arbeitet im Homeoffice für ein Münsteraner Unternehmen und mein Sohn ist vor Kurzem wieder nach Münster gezogen“, so Schlott.

Ein emotionaler Abschied
2008 kam es zur Rückkehr in den hohen Norden. In Schönkirchen nahm sie eine halbe Stelle als Pas­torin an und blieb der Gemeinde bis Frühjahr dieses Jahres treu. „Nach 15 Jahren fiel der Abschied natürlich schwer“, gesteht Schlott. Es war ein Abschied, den auch die Pröpstin Almut Witt nicht so schnell vergessen wird. „So eine volle Kirche habe ich selten erlebt“, gibt die Vorsitzende des Kirchenkreisrates während des Gottesdienstes zu. Den Grund dafür sieht Witt in Schlotts ansteckender Fröhlichkeit und ihrer Offenheit, stets Neues auszuprobieren. Doch auch in den ruhigen und gefühlsträchtigen Momenten weiß die Pastorin, die langjährig als Seelsorgerin tätig war, zu überzeugen.

Ein paar aufregende Monate
Die zweifache Mutter hat ein paar aufregende Monate hinter sich. Nach dem Abschied aus der Kirchengemeinde Schönkirchen standen eigentlich drei Monate Sabbat-Zeit von April bis Juni auf dem Plan. Trotz der anderthalbjährigen Vorbereitung zögerte sie Ende 2022 nicht mit ihrer Bewerbung auf die Stellenausschreibung. Anlässlich der dezidierten Kinder- und Jugendarbeit schaute Elvira Schlott schon seit Längerem mit Bewunderung auf die Michaeliskirche. Auch die hiesige Personalsituation überzeugte sie von der Pfarrstelle. „In Schönkirchen war ich die erste gewählte Pastorin, da musste ich mir manchmal meinen eigenen Weg ebnen. Hier in Michaelis gibt es mit Anna-Lena Koepke und Susanne Sengstock bereits zwei wundervolle Pastorinnen“, so Schlott.
Auf die Aufgaben in diesem Bereich schaut sie mit Vorfreude und hat bereits einige Ideen für die Zukunft. „Ich möchte gerne die Kräfte der umliegenden Gemeinden bündeln und einen gemeinsamen Gottesdienst für Jugendliche organisieren“, so die Pastorin.

„Wir wollen für euch da sein“
Zudem ist es für Schlott wichtig, Teil der Tradition der Partizipations­förderung der Michaeliskirche zu werden. Eine erste Gelegenheit dafür bietet das am 30. September stattfindende Barcamp. Es soll als Mittel dienen, mit denjenigen in Kontakt zu treten, die selten oder gar nicht in der Kirche sind. „Wir wollen für euch da sein und ermitteln, was ihr von eurer Kirchengemeinde erwartet“, erklärt Schlott. Bis sie mit ihrer Familie das der Kirche gegenüberliegende Pastorat bezieht, wird Schlott so oft wie möglich den Weg von Oppendorf nach Hassee mit dem Fahrrad auf sich nehmen.
Bereits während des Gottesdienstes gewährte sie den Anwesenden einen ersten Einblick in ihr Leben abseits der Kirche. „Reis. Ich esse gerne Reis“, verkündete sie lächelnd. In ihrer Freizeit liest sie und entspannt im hauseigenen Garten. Auch die Erkundung neuer Restaurants und das Reisen stehen weit oben auf ihrer Freizeitliste. „Wir haben vor einigen Jahren unsere Hochzeitsreise nachgeholt und sind nach Mauritius, in die Heimat meiner Mutter, geflogen“, schwärmt Schlott. Eine weitere Reise zur Insel im Indischen Ozean ist für die Zukunft eingeplant. TI