Nicht mit Wartung warten

Nach den ersten warmen Tagen stehen viele Autos in der Werkstatt. Diagnose: Klimaanlage defekt. Ein Schaden, der mit regelmäßiger Wartung zu vermeiden gewesen wäre. Vorsicht geboten ist dabei vor offensichtlichen „Schnäppchen-Preisen“.

Der Kreislauf des Kühlsystems enthält sowohl ein Kältemittel als auch Schmieröl für den Kompressor. Länger als drei Jahre sollte es keinesfalls im System bleiben.

Aus Klimaanlagen entweicht Kältemittel
Außerdem sind Klimaanlagen im Gegensatz zum Kühlschrank zu Hause nie hundertprozentig dicht. Etwa zehn Prozent des Kältemittels – und damit auch des Schmieröls – entweichen pro Jahr.
Und dann beginnt die Kühlleistung spürbar nachzulassen. Wer das ignoriert, riskiert das Festfressen des Kältemittelkompressors und damit hohe Instandsetzungskosten.

Alle zwei Jahre einen Klimaservice machen lassen
Besser: Alle zwei Jahre vor dem Sommer die Klimaanlage in einer Fachwerkstatt warten lassen. Dort wird das gesamte System entleert, die Restmenge des Öl-Kältemittel-Gemischs gewogen, recycelt, eine Dichtheitsprüfung durchgeführt und die Anlage anschließend mit der korrekten Menge Öl und Kältemittel neu befüllt.
Aber Vorsicht vor supergünstigen Service-Angeboten: Dort wird oft lediglich der Weg der Frischluft durch die Anlage mit einem Spray desinfiziert. Das riecht dann ein paar Tage schön hygienisch, hat aber auf Wirkung und Lebensdauer des Kälteapparats keinen förderlichen Einfluss. Wenn die Anlage nach dem Einschalten wirklich müffelt, wird eine Fachwerkstatt nach der Wartung zusätzlich den Innenraumluftfilter erneuern und dann, falls erforderlich, den sog. Verdampfer gezielt reinigen. Damit ist gewährleistet, dass die Anlage wieder für ein paar Jahre störungsfrei prima Klima erzeugt.

Reduzierung des Kältemittels R134a führt zu höheren Kosten
Nicht wundern sollten sich Autofahrer, wenn die Kosten für den Klimaservice steigen. Das liegt jedoch nicht im Verantwortungsbereich der Werkstatt. Schuld ist die aufgrund europäischer Gesetzgebung reduzierte Verfügbarkeit des Kältemittels R134a. Dies setzen die Betriebe im Rahmen der Wartung und Reparatur von Klimaanlagen im Fahrzeug ein. In den kommenden Jahren wird es laut dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) weitere Reduzierungen dieses Kältemittels geben. – Fragen rund um den Klima-Service beantwortet gern Ihre Fachwerkstatt.

Foto:©ProMotor/ T. Volz