„Nur keine falsche Scheu, bitte!“

Die Gemeinde Molfsee kann sich glücklich schätzen. Mittlerweile ist sie flächendeckend mit AED-Defibrillatoren ausgestattet. „Im Vorraum der Bordesholmer Sparkasse in Schulensee wurde gerade Nummero sieben aufgehängt“, berichtet die 1. Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Molfsee, Christel Temme, nicht ganz ohne Stolz.

Die ersten drei Defis, wie sie auch genannt werden, fanden 2010 ihren Platz in Molfsee. Dies geschah auf Initiative von Rolf Diederichsen, dem 1. Vorsitzenden des HGM. Dieser befand nach einer Reise, wo er diesen Lebensrettern begegnete: „Das brauchen wir auch in Molfsee.“ Gesagt, getan. Auf dem Neujahrsempfang wurden Spenden gesammelt und der Ortsverein des DRK Molfsee mit ins Boot geholt – eine fruchtbringende Kombination, wie sich herausstellen sollte.

Die Beschaffung der Geräte ist das eine, die Unterhaltung das andere. Die Defibrillatoren müssen einmal im Monat überprüft, die Akkus alle zwei Jahre erneuert werden. „Die Überprüfung obliegt unseren geschulten, ehrenamtlichen Helfern, die anfallenden Kosten decken wir durch unsere Aktionen wie Floh- und Weihnachtsmärkte, durch Spenden von Bürgern und Bürgerinnen sowie durch finanzielle Unterstützung von ansässigen Firmen wie im letzten Fall durch die Bordesholmer Sparkasse“, erklärt Christel Temme.

Dass neben der Finanzierung und Unterhaltung noch ein dritter wesentlicher Faktor hinzukommen muss, davon weiß Kay Cyriacks, Notfallhelfer und Fachberater für Defis, zu berichten. In Gesprächen mit Mitarbeitern von Firmen oder Geschäften muss er leider des Öfteren feststellen, dass der Aufbewahrungsort häufig unbekannt ist, aber auch eine gewisse Scheu besteht, diesen im Falle des Falles zu benutzen.

Cyriacks klärt auf: „Man kann überhaupt nichts falschmachen. Die Bedienung eines AED ist kinderleicht. Das Gerät sagt Ihnen, was zu tun ist und funktioniert nur nach befolgter Anweisung. Ein Stromstoß kann dem Herzen des Betroffenen zu einem normalen Herzrhythmus zurückverhelfen. Denn je schneller Hilfe erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen plötzlichen Herzstillstand zu überleben.

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