Signal für Kontroversen?

„Bei der kurzen Dauer ist das wohl kein Karrieresprung“, wähnte Gemeindevertreter Ommo Brant (CDU), als ältestes Mitglied übernahm er interimistisch die Leitung der konstituierenden Sitzung der Molfseer Gemeindevertretung am 14. Juni. Doch dann kam es anders als erwartet.

Denn für die Wahl des Bürgervorstehers der neuen Wahlperiode beantragte FDP-Fraktionsvorsitzende Cornelia Conraddie geheime Abstimmung. Damit schien niemand gerechnet zu haben, bis zur Bereitstellung von Urne und Wahlkabine vor dem Sitzungssaal vergehen lange Momente. Dann verlassen die GemeindevertreterInnen einzeln nacheinander den Raum, um ihr Votum abzugeben. Das Ergebnis: mit 16 Ja-Stimmen wird der einzige Kandidat, der bisherige Bürgervorsteher Rolf-Dieter Güth, bei fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung im Amt bestätigt.

Güth dankte dann für das Vertrauen und äußerte die Hoffnung, in den kommenden fünf Jahren weitere fünf Gemeindevertreter überzeugen zu können – vielleicht mit „Molfsee smart“, seiner ersten Idee zu einem Zukunftsprogramm. Dann gratulierte er Bündnis 90/Die Grünen zu ihrem Wahlerfolg – „mit dem Ergebnis haben sie wohl selbst nicht gerechnet“ – und begrüßte die hohe Zahl an Gemeindevertreterinnen und das neue jüngste Mitglied, Anna Marie Götze (FDP).

Der wenig geschmeidige Start in die neue Gemeindevertretung stellte sich dann im weiteren Verlauf des Abends als symptomatisch heraus: Das Tagesordnungs-Prozedere der Ausschuss-Besetzungen und weiterer Wahlen war durch keinerlei interfraktionelle Gespräche vorbereitet und zog sich entsprechend in die Länge. Auf die weitere politische Zusammenarbeit dürfen die BürgerInnen gespannt sein.

(Text & Foto: Sellhoff)