Zu Tee und Kaffee ein offenes Ohr

Mobiles Elterncafé auf dem Spielplatz Streitkamp in Hassee. Von links: Janine Fregin, Koordinatorin „Frühe Hilfen“ der LH Kiel, Julia Böttger und Renate Belaja, Koordinatorin „Frühe Hilfen“ bei der Diakonie Altholstein Foto: Michael Sellhoff

Junge Familien haben durch die Corona-Pandemie besondere Einschränkungen erfahren. Viele Angebote mussten zum Schutz vor Infektionen pausieren. Das mobile Elterncafé geht deshalb jetzt da hin, wo Eltern und Kinder sind – auf Spielplätze und Co.

Die Freizeitgestaltung hat sich insbesondere von Eltern mit kleinen Kindern bis drei Jahren
in den beiden Pandemie-Jahren weiter nach draußen verlagert. Im vergangenen Jahr reifte daraufhin im Bereich „Frühe Hilfen“ der Diakonie Altholstein die Idee, das Angebot mit einem neuen Baustein pandemiefester und zugleich noch offener zu gestalten: Das mobile Elterncafé war geboren.

Mit dem Lastenrad auf Tour
Gemeinsam mit dem Jugendamt der Landeshauptstadt Kiel, das hierbei die Netzwerkkoordination innehat, wurde ein geeignetes Lastenrad gefunden und baulich angepasst, mit dem nun seit April Kaffee und Tee an ausgewählten Spielplätzen ausgeschenkt wird.
Julia Böttger, Mitarbeiterin „Frühe Hilfen“, ist dazu zweimal wöchentlich mit dem elektrisch unterstützten Gefährt unterwegs.
„Über eine Tasse Kaffee kommt man leicht ins Gespräch“, erklärt Julia Böttger. „Mal ist das bloß ein Plausch übers Wetter. Wir können bei konkreten Belastungen aber auch mit Informationen und der Vermittlung von Beratungspartnern helfen.“ Dazu hat das Lastenrad Informationsmaterial an Bord. Es steht übrigens auch anderen Trägern und Familien zur Verfügung.

Besser vernetzen
Zu den Zielen des Angebots gehört es außerdem, die Vernetzung zu stärken. „Damit meinen wir auch die Kontakte zwischen den Eltern“, sagt Renate Belaja, Koordinatorin „Frühe Hilfen“ der Diakonie Altholstein. „Mit unserem innovativen Angebot schaffen wir Begegnungen und stärken so alle Beteiligten.“
Finanziert wird das Lastenrad aus kommunalen Eigenmitteln, Eigenmitteln des Trägers und Geldern aus dem Programm „Aufholen nach Corona“. Dabei ist eine Verstetigung und ein möglicher Ausbau ausdrücklich mitgedacht: „Mein Traum ist es, dass wir in Zukunft darüber nachdenken müssen, mit weiteren Lastenrädern noch mehr Spielplätze anzusteuern“, so Renate Belaja weiter.
Die nächsten Termine und Kontaktmöglichkeiten – auch zu den stationären Elterncafés in der Wik und in Ellerbek – stehen aktuell auf der Seite kiel.cafe. MS