19 Vorträge über 190-jährige Geschichte

Ulrich Matthée ist Mitglied des Geschichtskreises „Rund um den Russee“ und zugleich Beauftragter des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes für Führungen entlang der Hamburger Chaussee.

Die für den 24. September geplante Exkursion entlang der Hamburger Chaussee von 1832 ist krankheitsbedingt kurzfristig verschoben. Vorgesehen ist, die Meilensteine, Halbmeilenstein, ehemaligen Einnehmerhäuser (mit Schlagbäumen), Chausseewärterhäuser, Utspanne, Brücken, Schmieden und Stellmachereien auf der nördlichen Hälfte der Chaussee zu besichtigen.
Mit Privatwagen werden 19 Stationen bis Bad Bramstedt angesteuert, an denen der Hochschullehrer in Ruhestand jeweils einen Kurzvortrag hält. Fünf Fahrer stehen bereits zur Verfügung. Wer möchte, kann gern mitkommen und irgendwo mitfahren oder diese Tour im eigenen Auto begleiten.

Sandstein-Obelisk am Rondeel
Start ist am Rondeel in Kiel. Dort markiert ein drei Meter hoher Sandstein-Obelisk das Ende der Altona-Kieler-Chaussee. Er würdigt den Auftraggeber und königlichen Landesherren. Die lateinische Inschrift am Obelisken lautet übersetzt: „Friedrich VI. ließ diese Straße im Jahr 1830 pflastern.“ Der Nullstein steht in Altona, 12,5 Meilen entfernt. Eine Meile sind 7.532,5 Meter.

Gaststätte Hamburger Baum in der Hamburger Chaussee 288 vor dem Abbruch.

Zwei Stationen in Hassee
Der zwölfte Meilenstein steht am Waldwiesenkreisel und wird auf der Exkursion als nächstes angesteuert. Ein weiterer Halt in Hassee ist am Hamburger Baum. Der Schlagbaum ist natürlich schon lange abgebaut, das Einnehmerhaus 1930 abgerissen, aber die gleichlautende Bushaltestelle erinnert noch daran.

 

 

Brücke und Utspann in Molfsee
Weiter geht’s zur Eiderbrücke in Schulensee, einer Spannbetonbrücke von 1950, zugleich seit 1910 südliche Stadtgrenze von Kiel. Die Vorgängerbrücke befand sich gut 20 Meter weiter westlich eiderabwärts. Durch die Neutrassierung der Brücke wurde gegenüber vom Eiderkrug Raum gewonnen für den Wendehammer der Straßenbahnlinie 1. Die schnurgerade Lindenallee durch den Molfseeer Ortsteil Schulensee wurde 1950 zur Ersetzung der ursprünglichen Allee von 1834 gepflanzt. In Molfsee wird nochmal am Utspann Katharineberg Station gemacht.

Zahlreiche Veränderungen im Straßenverlauf
Seit der Eröffnung in den Jahren 1832/34 gab es zahlreiche Veränderungen im Straßenverlauf der Hamburger Chaussee, insbesondere durch Begradigungen und Verbreiterungen.
Die erste Veränderung ist der Eisenbahn Altona-Kiel 1844 geschuldet. An der einzigen Stelle, wo sich Chaussee und Bahn kreuzen – und zwar am Bahnhof Einfeld – wurde die Straßentrasse S-förmig verändert. Vorher verlief die Trasse schnurgerade vom Kuhberg in Neumünster zum Einfelder See.

In Rothenhahn ist nach der Begradigung noch ein Abschnitt mit der alten Pflasterung erhalten.

Erhalten gebliebene Pflasterung
Nördlich von Schmalstede (am Blumenthaler Berg) blieb ein 300 Meter langer Teil der Chaussee mit der alten Pflasterung rechts liegen und dient als Parkplatz.
Rotenhahn ist vielfach interessant: Durch die Begradigung der Chaussee blieb auch hier die alte Pflasterung erhalten, ebenso die Brücke über dem Scheidebach, die vor vier Jahren durch die Feuerwehr freigelegt wurde.

Teilnahme ist kostenfrei
Das alles und einiges mehr zeigt Ulrich Matthée bei seiner Exkursion am 24. September. Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenfrei. Lediglich die Kosten für Speisen und Getränke bei der gemeinsamen Mittagspause in Neumünster müssen alle selbst übernehmen.
Anmeldung nimmt er unter Telefon 0431/ 37633 entgegen oder per Mail: kontakt@matthee.org.
Mehr über den Bau und die Geschichte der Altona-Kieler-Chaussee steht in dem Buch „800 Jahre Hassee“. CF