Abgebrannt beim Zigarettenklauen

Der Geschichtskreis „Rund um den Russee“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, längst vergessene Begebenheiten aus den Stadtteilen Russee, Hassee und Hammer aus den Archiven zu holen. Mindestens zweimal im Jahr werden Geschichtsjournale veröffentlicht.

Heft 7 vom Juni umfasst 72 Seiten. Olaf Busack berichtet über einen „Banküberfall in Russee 1966“. Sandra Haase erklärt die Straßennamen in Hammer. Peter Lenger steuert unter der Überschrift „Als die Bomben auf Hassee fielen“ Kindheitserinnerungen bei. Die Titelgeschichte stammt von Robert Bartels. Wir präsentieren Auszüge als Leseprobe.

Russee vor 70 Jahren
Die Stimmungslage im Dorf war sehr angespannt. Aber trotz Wohnungsnot, Flüchtlingen, Arbeitslosigkeit, zerrissenen Familien, Männern in Gefangenschaft und der allgemein schlechten Versorgungslage gab es auch Zeichen, dass es wieder aufwärts gehen würde.

Zu wenig Brennmaterial
Immer noch gab es zu wenig Brennmaterial. Gemeindedirektor Gunther Krieg stand in Verhandlungen mit den Grundeigentümern Friedrich und Hermann Schnoor zwecks Landabgabe zur Torfgewinnung. Die Eigentümer waren aber nicht gewillt, ihr Land zur Verfügung zu stellen.

Neben Torf als Brennmaterial wurde auch Holz benötigt. Der Holzeinschlag für die der Gemeinde zugewiesenen 92 Raummeter wurde der Kohlenhandlung Benthien übertragen.

Ende des „Walzertraums“
Mit dem Brand des Gasthofes am 3. April 1948 starb der kulturelle Mittelpunkt des alten Russee. Der THW Kiel feierte an diesen Abend sein Frühlingfest im Gasthof. Eine junge Küchengehilfin ging auf den Dachboden, um Tabak zu stehlen. Mit einem brennenden Streichholz, das sie anschließend achtlos wegwarf, machte sie Licht.

Das Stroh fing Feuer und der Dachstuhl fing an zu brennen. Die feiernden Sportler merkten davon nichts. Passanten sahen das Feuer und machten den Wirt darauf aufmerksam. Das Feuer breitete sich schnell aus. Das Haus brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Mit fünf Euro sind Sie dabei
Mitglieder des Geschichtskreises erhalten die Journale kostenfrei. Alle anderen Interessierten können das Heft für fünf Euro erwerben. Vertriebsstellen sind Zeitschriften Zimmermann (Rendsburger Landstraße 359) und das Verlagsbüro von KIEL LOKAL (Alte Eichen 1).

(Text: Frahm, Foto: Fahrenkrug)