Demenz-WG auf Hof Hammer

Die Einrichtung einer Demenz-WG auf dem Gelände des Hofes Hammer und der Ausbau des Glasfasernetzes in Russee waren die Hauptthemen der letzten Sitzung des Ortsbeirates (OBR) Russee / Hammer / Demühlen.

Am 1. November eröffnete die Demenz-WG „Hof Hammer“. Bis zu zwölf Mieterinnen und Mieter, die in unterschiedlichen Stadien an Demenz erkrankt sind, finden hier mitten im Grünen ein neues Zuhause. Jedes Appartement kann individuell gestaltet und mit eigenen Möbeln eingerichtet werden. Alle Wohnungen befinden sich im Erdgeschoss und sind mit Bad und einem Küchenanschluss ausgestattet. Die WG ist Teil eines „inklusiven“ Wohnquartiers, in dem Menschen mit und ohne Behinderung, Jung und Alt ebenso wie Familien und Singles zusammenleben.

„Wir wissen, wie wertvoll die vertraute Umgebung, die gewachsenen Nachbarschaften und auch enge Kontakte zu Familie und Freunden sind. Mit unseren Wohngemeinschaften möchten wir es demenziell Erkrankten mit steigendem Betreuungsgrad ermöglichen, in ihrem gewohnten Quartier oder ihrem Stadtteil zu bleiben,“ erklärt Benjamin Seidel, Geschäftsbereichsleiter Senioren und Pflege bei der Diakonie Altholstein. Dabei sind die Demenz-WGs wie auf Hof Hammer darauf ausgerichtet, die Selbständigkeit des Erkrankten möglichst lange zu erhalten.
Pflege- und Hauswirtschaftskräfte der Diakonie Altholstein sind sieben Tage die Woche rund um die Uhr vor Ort in der Demenz-WG und unterstützen das Zusammenleben der Mieter*innen in der WG. „Wir möchten mit unserer Arbeit eine Atmosphäre schaffen, in der sich die Bewohner*innen geschützt und aufgehoben fühlen,“ so Sarah Möbius, Pflegedienstleiterin der Diakonie Altholstein.

Wer sich über die Einrichtung informieren oder die Wohngemeinschaft durch ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen möchte, findet vor Ort immer einen Ansprechpartner. Angedacht ist auch eine Kooperation mit örtlichen Institutionen wie der Uwe-Jens-Lornsen Schule, den Kindertagesstätten und dem SV Hammer.

Die Erdarbeiten sorgen bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für reichlich Ärger. Fotos: Winfried Jöhnk

Ausbau des Glasfasernetzes
Die in der Oktobersitzung begonnene Debatte über die nach Auffassung der Anwohner*innen des Waldweges nicht zumutbaren Belastungen durch den Ausbau des Glasfasernetzes wurde im November lebhaft fortgesetzt. Der zentrale Lagerplatz für Baumaterialien im Waldweg und der damit verbundene LKW-Verkehr hat bereits zu vielen Schäden geführt. Die im vergangenen Monat vom TNG-Bauleiter Marcel Heinath zugesagte Ortsbegehung mit Vertretern der bauausführenden Firma mih und der Stadt Kiel fand nicht statt. Auf Nachfrage des OBR-Vorsitzenden Winfried Jöhnk teilte Heinath schriftlich mit, dass nach Rücksprache mit der Stadt Kiel eine Begehung erst am Ende der Bauphase (erstes Quartal 2023) Sinn macht. Ein Entgegenkommen gab es mit 9 Uhr als späterem Arbeitsbeginn am Sonnabend.
Die Radlader fahren weiter unentwegt durch die kleine teils unbefestigte Straße Waldweg zu den im ganzen Stadtteil laufenden Kabelverlegungen. „Wir fühlen uns richtig im Stich gelassen mit unseren Problemen“, so die Bürger.

Kiel gemeinsam gestalten
Auch im Jahr 2023 werden durch den Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“ wieder von den Bürger*innen durchgeführte Projekte und Maßnahmen gefördert, die eine nachhaltige Aufwertung, eine Förderung von nachbarschaftlicher Zusammenarbeit und ein sicheres Zusammenleben zum Ziel haben. Anträge können ab sofort bis zum 17. Januar 2023 gestellt werden.

Der Ortsbeirat Russee / Hammer /Demühlen wird voraussichtlich in der Februar-Sitzung über die eingereichten Anträge aus seinem Zuständigkeitsbereich beraten. Weitere Informationen unter www.kiel.de/gestalten. WJ