Die 200 Jahre alte Räucherkate

Hasseer Str 100

Serie mit Archivfotos aus dem Kieler Süden.
Teil 60: Das älteste Haus des Stadtteils liegt in der Hasseer Straße

Das älteste Haus im Stadtteil Hassee ist die Instenkate in der Hasseer Straße 100. Mitte März wird sie genau 200 Jahre alt.

Der Rademacher Peter Muxfeldt hat die Kate 1824 erbaut und 1846 an seinen Stiefsohn übergeben. Der hat dort bis 1915 eine Stellmacherei betrieben.
Anschließend wurde die Räucherkate wieder als solche genutzt, und zwar durch die Familie Stahmer, die das Haus fünf Jahre später erwerben konnte.
Seit 1920 ist die Kate im Familienbesitz, inzwischen in der fünften Generation. „Meine Urgroßeltern haben noch in den Kriegs- und Nachkriegsjahren hier geräuchert“,
erzählt uns Bernd Stahmer, dessen Vater Heinrich 1917 in der Kate geboren wurde. Nach dem Tod der Tante sind seine Eltern 1960 eingezogen. „Da war das Haus in einem desolaten Zustand“, so Stahmer.
Die Untere Denkmalschutzbehörde hat die Erlaubnis zur Renovierung gegeben. Einzige Voraussetzung: Die Fachwerk-Fassade zur Straße, das Reetdach und das Tropfpflaster sollten erhalten bleiben. Und so wurde umfassend renoviert – erst die hintere Hälfte, dann die vordere. „Da stand nur noch das Dach“, erinnert sich Bernd Stahmer an seine Jugendzeit vor über 60 Jahren.
Seitdem ist die Kate in der Hasseer Straße 100 ein Schmuckstück und wird bereits von seinen Kindern bewohnt. CF

1922: Gruppenfoto der Familie Stahmer vor der Räucherkate Hasseer Straße 100

Beim Swibbogen-Herd zog der Rauch des offenen Feuers durch die Löcher des Swibbogens in den Dachraum hinauf, wo bis zu 100 Schinken sowie Speckseiten und Würste an den Balken hingen. Fotos: Familie Stahmer
1961: Bernd Stahmer als 15-Jähriger mit seiner Mutter und dem Großvater vor dem frisch renovierten Reetdachhaus
Räucherkate Türsturz
Auf dem Sturz der „Grootdör“ sind die Namen der Erbauer „Peter Moxfeldt und Maria Dorothea Moxfeldten“ eingraviert. Daneben steht auch das Datum der Fertigstellung: 15. März 1824.