Mehr Wildbienen im Stadtteil

Mit bunten Eimern voll mit Wildblumensamen waren die Kinder aus dem Kinderhaus Spreeallee beteiligt, um die Blühwiese auszusäen. Foto: Tatjana Fischer

Die Fläche des ehemaligen Spielplatzes am Käthe-Kollwitz-Pfad wurde gemeinsam vom Kinderhaus Spreeallee, der Siedlergemeinschaft, der Anlaufstelle Nachbarschaft Russee und dem Grünflächenamt zu einer Blühwiese umfunktioniert.

Die Kinder des Kinderhauses Spreeallee streuten fleißig die Samen auf die Ackerfläche am Käthe-Kollwitz-Pfad. Sie alle waren mit Regenkleidung ausgerüstet und daran interessiert, auch jede Ecke mit Saatgut zu treffen.
Anna Bläse vom Grünflächenamt berichtete von der Wichtigkeit der Blühwiesen: „Insekten sind nicht nur für die Bestäubung wichtig, sondern auch für die Zersetzung von Biomasse. Ohne die Insekten würden wir im pflanzlichen und tierischen Abfall untergehen.“
Für die Blühwiese wurde nur sogenanntes Regio-Saatgut verwendet, das heißt nur einheimische Saat aus der Region, um den Insekten das Angebot möglichst schmackhaft zu machen.
Die Blühwiesen werden anders behandelt als normale Wiesen. Sie werden zweimal im Jahr gemäht und das Mähgut wird eingesammelt, da die Insekten offenen Boden brauchen. Die Blühwiese wurde vor allem für die Wildbienen angelegt. Es gibt keinerlei Ersatz für die Bienen im Tierreich, um die entstehenden Bestäubungslücken auszufüllen. Carsten Steffens, der Vorsitzende der Siedlergemeinschaft, und Elisa Liebig von der anna Russee organisierten zusammen das Catering und legten Informationen bereit.

„Die Anwohner können sich besser damit identifizieren, wenn sie beim Sähen der Wiese dabei gewesen sind. Wir freuen uns, einige Spaziergänger mit dem Projekt erreichen zu können,“

bemerkt Steffens. Er hat das Ansähen der Blühwiese freiwillig mitorganisiert und frische Äpfel aus Hammer und Kekse für neugierige Passanten zur Verfügung gestellt.
Durch das Ansähen mit den Kindern aus dem Kinderhaus Spree-allee wächst die Hoffnung, auch bei den Kindern auf das Insektensterben und die Wichtigkeit solcher Insektenschutzzonen aufmerksam zu machen. Schauen Sie gerne im Frühling am Käthe-Kollwitz-Pfad vorbei, um die Blumen und die Bienen in voller Pracht zusehen.
Der Ratsbeschluss von 2019 sah 18 Blühwiesen für die 18 Ortsbeiratsbezirke von Kiel vor, um gegen das Insektensterben entgegenzuwirken. Bislang wurden zehn solcher Flächen in Kiel angelegt.
In Russee wurde dieses Projekt mit Interessierten aus der Bevölkerung möglich gemacht: „Uns wurden so viele Vorschläge für den Standort der Blühwiese gemacht, dies war alles nur mit dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger möglich,“ so Anna Bläse. TF