Neue Erkenntnisse aus alten Zeiten

Geschichtskreis
Was passiert hinter den Mauern der Rendsburger Landstraße 376?

Dreimal im Jahr veröffentlicht der Geschichtskreis „Rund um den Russee“ seine Geschichtsjournale. Am 1. Februar 2023 erscheint Band 20.

Einmal mehr machen die Vereinsmitglieder deutlich, warum es nötig ist, regelmäßig Journale zu veröffentlichen, tauchen doch immer wieder neue Erkenntnisse auf. In der Titelgeschichte führt Robert Bartels seinen historischen Streifzug durch die Russeer Straßen
fort. Diesmal geht es entlang des Russeer Wegs in der Nachkriegszeit weiter zur Rendsburger Landstraße, wobei Bartels auf das Schaffen der dort ansässigen Unternehmer eingeht.
Eine ganz spezielle Adresse an der Rendsburger Landstraße 376 ist die
Herberge für arbeitslose Pastoren. Olaf Busack berichtet über den Stand seiner Recherchen über das einsturzgefährdete Gemäuer. Er nutzte die Möglichkeit zur Besichtigung und präsentiert Aufnahmen aus den heruntergekommenen und zugemüllten Räumen.

Die Hammer-Trilogie von Rosemarie Schiefelbein sollte eigentlich schon abgeschlossen sein. Doch inzwischen hat sie so viel weiteres Material von den Hammeranern erhalten, dass es nun einen vierten Teil gibt. Dieser handelt über den Hof Hammer – von den Anfängen 1610 bis zum aktuellen Wohnkonzept „Hof Hammer inklusiv“.
In der Serie über Kunst in Russee werden Gemälde der Ihlkate (1951) und vom Hof Demühlen (1893) vorgestellt. Möglicherweise hängen bei Ihnen in den guten Stuben oder schlummern auf Ihren Dachböden noch weitere Kunstwerke, die in einem späteren Journal vorgestellt werden können.

Kuno Witt
In den 1950er-Jahren befand sich der Verkaufsraum der Schlachterei im Keller.

Wie interessant persönliche Aufzeichnungen sein können, macht Kuno Witt deutlich. Der in Hassee lebende Rentner beschreibt die entbehrungsreichen Jahre 1945–1952, als seine Eltern die Schlachterei in der Rendsburger Landstraße 178 aufgebaut haben. Die Baugrube hatte Kuno Witt sen. per Hand ausgeschaufelt. Die Familie lebte ein Jahr lang auf der Baustelle – ohne Türen, ohne Putz an den Wänden und ohne Heizung. Wie aus solch bescheidenen Anfängen durch Fleiß und Beharrlichkeit die größte Schlachterei Kiels wurde, ist hier nachzulesen.

Möge diese Firmengeschichte auch für andere eine Anregung sein, selbst aus der eigenen Familienchronik oder über Kindheitserinnerungen aus der (Nach-)Kriegszeit zu berichten. Der Geschichtskreis freut sich auf Ihre Zusendungen. Kontaktadressen finden Sie im neuen Geschichtsjournal, das für sechs Euro bei Zeitschriften Zimmermann in Russee erhältlich ist. CF