So viele Anrufe wie noch nie

Der Lagerplatz für Baumaterialien im Waldweg sorgte für großen Protest. Foto: Winfried Jöhnk

In der Oktobersitzung des Ortsbeirates Russee / Hammer / Demühlen zeigte sich einmal mehr, wie wichtig das Gremium als erster Ansprechpartner vor Ort für die Bürgerinnen und Bürger ist. Hauptanliegen waren die Parkprobleme und die Beeinträchtigungen durch den Glasfaserausbau.

Zu Beginn der Sitzung bekamen die Bewerbenden für das Amt einer Schiedsperson noch einmal die Gelegenheit sich kurz vorzustellen. Nach kurzer Beratung entschied sich der Ortsbeirat (OBR) für Ulrich Hauck. Die endgültige Entscheidung trifft die Ratsversammlung.

Parkprobleme in Demühlen
Die Parkprobleme im Ortsteil Demühlen wurden bereits auf der Augustsitzung thematisiert. Sie standen auch jetzt wieder auf der Tagesordnung. Natürlich ist allen Autofahrenden bekannt, dass man grundsätzlich nicht auf dem Gehweg parken darf. Im Ortsteil Demühlen ist es aber jahrzehntealte Praxis. Bis vor kurzem nahm auch niemand Anstoß. In den letzten Monaten wurde jedoch plötzlich von den Mitarbeitenden des Bürger- und Ordnungsamtes verstärkt kontrolliert und auch geahndet.
In ihrer schriftlichen Stellungnahme teilt die Straßenverkehrsbehörde mit, dass das Gehwegparken nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt werden kann. In der als Beispiel genannten Flemhuder Straße sind die Gehwege zwei bis zweieinhalb Meter breit, sodass diese Voraussetzungen eher nicht vorliegen werden.

Ärger durch Baumaßnahmen
„So viele Mails und Anrufe wie zu den Beeinträchtigungen durch den Glasfaserausbau habe ich in all den Jahren noch zu keinem anderen Thema erhalten“, sagte OBR-Vorsitzender Winfried Jöhnk. Durch die Baumaßnahmen und den dadurch bedingten Verkehr wurden die Straßen erheblich beschädigt. Infolge gab es kaputte Reifen, Überflutungen und beschädigte Mauern. Die schnell fahrenden Baufahrzeuge gefährdeten Passanten und sorgten für Lärmbelastung.
Michael Heinath, Bauleiter bei TNG, hatte keinen leichten Stand in der OBR-Sitzung. Insbesondere die Einrichtung eines Lagerplatzes für Baumaterialien im Waldweg sorgte für großen Protest. Eine Genehmigung ist jedoch für diese vorübergehende Baustelleneinrichtung nach schriftlicher Auskunft der Stadt Kiel nicht erforderlich.
Eine umfassende Unterrichtung der Anwohnenden über die geplanten Maßnahmen sei ebenso unterblieben wie eine Begutachtung der Straßen vor Beginn der Arbeiten. Mehrfach wurde gefragt: Wer kommt für die Straßenschäden auf? Klare Antworten gab es an dem Abend nicht.
Auf Anregung des Ortsbeiratsvorsitzenden wird sich die Firma TNG kurzfristig mit der Baufirma und Vertretern der Stadt zusammensetzen, um gemeinsam vor Ort die Fragen der Betroffenen zu klären. Ein Versprechen gab es zum Schluss noch vom TNG-Vertreter: Ende 2022 läuft der Pachtvertrag für den Lagerplatz aus und das Gelände wird geräumt. WJ