Vereinssport hat Federn gelassen

Am 19. April 2022 hielt der THW Kiel e. V. erstmals seit zwei Jahren wieder eine Jahreshauptversammlung im Vereinsheim ab – sogar ohne Maskenzwang. „Wichtiger ist uns, dass unsere Mitglieder an ihren Kursen ungestört teilnehmen können“, bekräftigte der Vorsitzende Olaf Berner.

Das Aufrechthalten des Vereinsbetriebs war schwer in den letzten beiden Jahren. „Der Vereinssport hat Federn gelassen“, erzählte Berner. „Jetzt geht es darum, die verlorenen Mitglieder zurück oder neue zu gewinnen.“ In Zahlen: Vor der Pandemie hatte der THW Kiel 1.560 Mitglieder. Der niedrigste Stand lag im Vorjahr bei 1.241. Neben Austritten sind hierbei auch Aktualisierungen der Kartei berücksichtigt. „Zum heutigen Tag sind wir bei 1.346, also 100 mehr. Die Tendenz ist positiv“, verkündete der Vorsitzende und ergänzte: „Die große Zahl derjenigen, die in den Verein kommen, sind Kinder und Jugendliche. Das ist unsere Zukunft.“
Gern würde der Verein neue Gruppen einrichten, etwa im Bereich Eltern-Kind-Turnen oder eine weitere Ballsportgruppe, doch dafür fehlen die Übungsleitenden.
Positives gibt es vom Handball zu berichten. Die 2014 gegründete Nachwuchs-GmbH hat jedes Jahr das Jugendzertifikat erhalten. „Dieses Jahr erstmals mit Stern“, freute sich Olaf Berner. „Wir gehören damit zu den besonders ausgezeichneten Vereinen in Deutschland.“

Liegenschaften sanieren
Das 1964 erbaute Vereinsheim stammt aus einer Zeit, als schlecht bis gar nicht isoliert wurde. Das wird heute mehr und mehr zur Kostenfalle. Es muss energetisch saniert werden. In den nächsten Wochen wird damit angefangen, die Eingangstüren und die Fenster im unteren Bereich auszutauschen. Für größere Baumaßnahmen wird es erforderlich, dass der Verein Rücklagen bildet.
Auch die THW-Halle in der Fröbelstraße ist sanierungsbedürftig. Die leichte Deckenkonstruktion soll gedämmt werden – möglicherweise mit einer Perlite- oder Zellulose-Schüttung. Die notwendige Erneuerung der Hallenbeleuchtung ist aus Kostengründen zurückgestellt.

Ungenügende Sportstätten
Eine Mutter echauffierte sich über den Zustand des Sportplatzes an der Gemeinschaftsschule Hassee. Die Tartanbahn sei wellig und müsse erneuert werden.
Schlimmer noch hat es die Badminton-Abteilung getroffen. Seit zwei Jahren warten sie auf einen Fußboden in der Sporthalle der ehemaligen Jahnschule. In der Ersatzhalle kann die Leistungsgruppe nicht spielen, da die weißen Federbälle vor weißem Grund kaum zu sehen sind. „Das führt zu Resignation“, berichtete Abteilungsleiter Hartmut Brummack. „Die Mannschaft ist abgemeldet.“ Derzeit spielt nur die Hobbyabteilung mittwochs in der Helmut-Wriedt-Halle.

Tennis-Turnier und Ehrungen
Die Tennisabteilung fängt am 7. Mai mit den ersten Punktspielen an. Vorab wird am Samstag, dem 30. April, ein Kuddel-Muddel-Turnier abgehalten. „Da können alle Mitglieder mitmachen“, lud Waldemar Passlack ein. Beginn ist um 14 Uhr auf der Tennisanlage am Krummbogen.
Am 3. Juli ist eine größere Veranstaltung geplant, um langjährige und verdiente Mitglieder auszuzeichnen. Nachdem diese Ehrungen bereits zweimal ausgefallen sind, soll nun alles nachgeholt werden.

Der alte und neue THW-Vorsitzende Olaf Berner (rechts) überreichte der Geschäfts­stellenleiterin Birgit Schroeter einen Blumenstrauß. Foto: Bernd Moltzen

Satzungsänderung und Wahlen
Drei Anläufe benötigte auch die geplante Satzungsänderung. Nach Formfehlern und inhaltlichen Bedenken kam sie bei der Jahreshauptversammlung erneut auf die Tagesordnung. Die notwendige 2/3-Mehrheit wurde klar erreicht. Die Anwesenden stimmten einstimmig zu (bei einer Enthaltung).
Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden der erste Vorsitzende Olaf Berner und die stellvertretende Vorsitzende Ute Gaede wiedergewählt. Ebenfalls ohne Gegenstimmen wiedergewählt wurde Susanne Wittig, jetzt – nach neuer Satzung – als weiteres gleichberechtigtes Vorstandsmitglied. Gleiches gilt auch für Helge Krebber, der den bisherigen Vorstand ergänzt.
Zum Abschluss gab es einen Blumenstrauß für Birgit Schroeter, die seit mehr als zwei Jahren die Geschäftsstelle leitet – und das „bei immer guter Laune“, wie der Vorstand lobend hervorhob. CF