Von der „Frauenhülfe“ zum Frauentreff

Die Frauenhilfe hat in der evangelischen Kirche eine lange Tradition. Sie geht zurück auf die 1890 von Propst Hermann von der Goltz gegründete „Frauenhülfe“ im Rahmen des Berliner Ortsvereins des Evangelisch-kirchlichen Hülfsvereins. Noch heute bietet sie Geselligkeit und Ausflugsfahrten.

Seit 1916 ist die Frauenhilfe ein selbständiger Verein (e.V.), der nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1949 in „Evangelische Frauenhilfe in Deutschland“ umbenannt wurde, deren ost- und westdeutsche Teile 1992 wiedervereinigt wurden.

Bei seiner Gründung bot der Verein Frauen die Möglichkeit, sich im kirchlichen Raum gesellschaftlich zu engagieren und gesellig zusammenzukommen. Ansonsten waren sie aus dem politisch-gesellschaftlichen Leben noch weitgehend ausgeschlossen. Die Frauenhilfe war auch eine Gemeinschaft in Notzeiten.

Zu den geselligen Treffen in kirchlichen Räumen kamen bald gemeinsame Fahrten. So vermerkt die Chronik der Russeer Kirchengemeinde von 1958: „Im Veranstaltungskalender finden Sie Angaben für zwei verschiedene Frauengruppen-Veranstaltungen. … Hätten Sie – im Alter über 50 – nicht auch Lust, hier mitzumachen?“

Im Jahre 1958 fanden mehrere Gemeindeausflüge statt. Unter anderem fuhren die Gemeinde und Frauenhilfe Russee nach Lübeck und Travemünde, mit Besichtigung des Frauenhilfserholungsheims in Timmendorfer Strand. Die Gemeinde und Frauenhilfe Hammer reisten über Selent und das Kossautal nach Lütjenburg, wo eine Andacht in der Kirche stattfand.
Der Frauentreff der Claus-Harms-Kirchengemeinde hält zum Teil auch heute noch an alten Traditionen fest. An jedem zweiten Dienstag im Monat treffen sich die Frauen im Gemeindesaal in Russee. Männer wären zugelassen – kommen aber bisher nicht. Den Plausch bei Kaffee und Kuchen verbindet Susann Meißner, die jetzt die Gruppe leitet, stets mit einer Diskussionsanregung.

Nicht zu kurz kommt aber auch das Thema Ausflüge. Der Kreis trifft sich drei- bis viermal im Jahr zu Halbtagsfahrten. Die Teilnehmer bezahlen 20 Euro, den Rest trägt die Gemeindekasse. Auf dem Programm standen bisher schon u.a. Fahrten zum Marionettentheater in Plön, eine Führung durch die Kirche in Sörup und eine Fahrt zum Museumsbauernhof in Lensahn.

Die nächste Fahrt findet am 12. September 2017 statt. In Handewitt wird eine Ausstellung alten Porzellans besucht, anschließend gibt es eine Stärkung im Hofcafé. „Kommen Sie mit, es sind noch einige Plätze frei!“, lädt Ingrid Jöhnk Interessierte ein. Die Anmeldung ist bis zum 1. September 2017 im Gemeindebüro der Claus-Harms-Kirchengemeinde möglich.

Schon mal vormerken: Am 24. November findet eine Fahrt zur Veranstaltung Weihnachtslichterglanz auf Gut Pronstorf statt. Die Stände der vielen Aussteller sind eine wahre Fundgrube für vielfältige Geschenke und köstliche Naturprodukte. Nach dem Besuch des Weihnachtsmarktes ist noch Zeit für Kaffee- und Kuchengenuss. Die Anmeldung erfolgt bis zum 15. November ebenfalls im Gemeinde-büro.

Foto:© I. Jöhnk