Jahreshauptversammlung bei der Freiwilligen Feuerwehr Kronshagen
Nach Corona heißt für den Feuerwehrdienst die Rückkehr zur Normalität. Während der Pandemie war der gepflegte Kontakt im vergangenen Jahr mit den Einwohnern nur eingeschränkt erlaubt.
„Leider war es uns noch nicht möglich, all unsere Partner aus Kronshagen einzuladen, so fand alles im kleineren Rahm statt“, so Wehrführer Christian Esselbach. Nun konnte er auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr neben den Kameraden wieder zahlreiche Kronshagener Gäste sowie Vertreter von Nachbarwehren begrüßen. Die Fahrzeughalle wurde kurzerhand zum Versammlungsraum der fast 80 anwesenden Personen umgestaltet. Alle Löschfahrzeuge waren auf dem Vorplatz abgestellt. Alle? Nein, ein Fahrzeug schmückte die Halle. Für den neuen Rüstwagen-Logistik stand die offizielle Übergabe an.
25 Prozent mehr Einsätze
In seinem Jahresbericht stellte Wehrführer Esselbach die Leistung seiner Kameraden in den Vordergrund: „Die Feuerwehr Kronshagen verzeichnet zu 2022 einen Anstieg der Einsatzzahlen um 25% auf 129. Das sind 25% mehr Unglücke oder Notstände, 25% mehr belastende Eindrücke aber auch 25% mehr Zurückstecken der Familie. Wir haben im Einsatz den Status von Hilfsvollzugsbeamten der Gemeinde. Wir sind aber auch Menschen der Gesellschaft. Menschen, die unterm Strich ihre Gesundheit im Einsatzfall für andere herschenken. Nicht für Geld oder den eigenen Vorteil machen wir das, sondern für das Große und Ganze und weil uns unsere Heimat, unsere Gemeinde am Herzen liegt.“
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Bürgermeister Ingo Sander überbrachte die Grußworte der Gemeinde Kronshagen. Er hob die besondere Funktion der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde hervor. Er bedankte sich für das Geleistete im vergangenen Jahr und sicherte der Feuerwehr zu, das Erforderliche an Beschaffungen seitens der Gemeinde bereitzustellen. Weiter lobte Sander die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Feuerwehr. „Meine Tür für Belange der Feuerwehr steht immer offen“, so der Bürgermeister.
Für den Gewerbe- und Handelsverein Kronshagen begrüßte der Vorsitzende Hauke Petersen die Versammlung. Im Namen seiner Mitglieder hob er die Verlässlichkeit der Feuerwehr hervor. Im vergangenen Jahr wurde erstmalig auf dem Betriebsgelände des Getränkehandels Petersen in der Volbehrstraße eine Einsatzübung der Kronshagener Wehr durchgeführt. „Alle waren eingeweiht, nur der Heizungsinstallateur, der noch am Vormittag die Heizung gewartet hatte, lief aus lauter Furcht zum Betriebsgelände“, konnte Petersen zur Freude der Gäste berichten.
Beförderungen und Ehrungen
Zum Protokoll gehörten am Abend bei den Feuerwehrkameraden die obligatorischen Ehrungen und Beförderungen. Zur Feuerwehrfrau bzw. zu Feuerwehrmännern wurden ernannt: Jule Hundertmark, Nico Schakau, Lasse Larsen, Sascha Gidde sowie Julius Kroll. Zum Hauptfeuerwehrmann mit drei Sternen wurden befördert: Fynn Petersen als Gruppenführer und Patrick Brzezicki als Kassenwart. Für 40 Jahre Zugehörigkeit bei der Feuerwehr Kronshagen wurden Sven Gidde, Heiko Schryen, Jan Ungerer und Günther Baasch geehrt.
Eine besondere Ehrung wurde dem Ehrenwehrführer der Feuerwehr Kronshagen, Karl-Heinz Mücke, zuteil. Für seinen 60-jährigen Einsatz im Feuerlöschwesen erhielt er die Ehrenauszeichnung. Wehrführer Esselbach bedankte sich für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Kronshagener Feuerwehr. „Was Franz Beckenbauer unter den Fußballern ist, bist du als Lichtgestalt bei der Feuerwehr“. Neben den zahlreichen Aktivitäten um das Feuerlöschwesen hat Mücke sich Verdienste in der sogenannten „Blauen Bibel“ mit der Kommentierung des Brandschutzgesetzes Schleswig-Holstein verschafft.
Lobende Worte fand auch Bürgermeister Ingo Sander für Mücke: „Wir danken ihm für 60 Jahre treue Zugehörigkeit und würdigen seinen selbstlosen Einsatz und sein besonderes Pflichtbewusstsein für das Gemeinwohl.“
Den Lesern des Kronshagen Magazins ist Karl-Heinz Mücke mit seinen diversen historischen Artikeln über das Kronshagener Löschwesen bekannt.
Neues Rüstfahrzeug-Logistik
Nach den Ehrungen wurde die Aufmerksamkeit auf das neue Einsatzfahrzeug der Wehr gelenkt. Der neue Rüstwagen-Logistik (RW-L) wurde nach dreijähriger Bestellzeit an die Kronshagener Wehr geliefert. Das Fahrzeug, das zur Beförderung von Ausrüstung, Löschmittel und sonstigen Gütern angeschafft wurde, wird den 26 Jahre alten Rüstwagen (RW2) ersetzen. Über die Verwendung des abgängigen Fahrzeuges will die Gemeinde noch entscheiden. Ob es als Spende in die Ukraine gehen wird, war am Abend noch offen. Die offizielle Schlüsselübergabe des Neu-Fahrzeuges für die Gemeinde Kronshagen an den Wehrführer Esselbach nahm Bürgermeister Sander vor.
Text und Fotos: Hauke Hansen