Neunzig Mal Platz zur Entwicklung

Viel ehrenamtliche Arbeit liegt bereits hinter den Organisatorinnen: Die Gründungsinitiative interkulturelle Waldorfpädagogik e. V. hat das Terrain sondiert, ein Grundstück gefunden und konnte zur offiziellen Grundsteinlegung im September bereits mit einem Rohbau aufwarten. Jetzt geht es auf die Zielgerade.

Denn die Bau-Fertigstellung zum 1. April fest im Blick, werden nun die nächsten Schritte unternommen: Die Möblierung will geplant sein, Mitarbeiterinnen werden gesucht.
Doch blicken wir mit Organisatorin Ronja Naujokat noch einmal kurz auf das Ganze: In der Ernestinenstraße 42 eröffnet zum 1. Mai 2020 eine neue, interkulturelle Kindertagesstätte. „Unsere Ausgangs-idee war, dass die Waldorfpädagogik einen besonderen Rahmen für die interkulturelle Arbeit mit Kindern bieten kann – deshalb haben wir uns auch ganz bewusst für diesen schönen Standort im bunten Sozialraum Gaarden entschieden“, berichtet Ronja Naujokat.

Kulturoffene Pädagogik ist das Stichwort, ab dem Frühsommer 2020 erhalten hierfür 90 Kinder in drei Elementar- und drei Krippengruppen neuen Raum mit 960 m² Nutzfläche auf dem 2.850 m² großen Grundstück. „Wir wollen einen freilassenden Raum bieten, in dem sich kleine und große Menschen begegnen und aneinander wachsen können“, erzählt Pädagogin Naujokat weiter. Sie wird den Vorstand des Vereins demnächst verlassen, um im April mit Nele Roos das Leitungsteam der Einrichtung zu bilden. „Bis zur Eröffnung suchen wir noch Verstärkung für das Team“, berichtet sie weiter. „Vor allem Sozialpädagogische Assistent(inn)en und Heilpädagog(inn)en sind dringend vonnöten.“

Anders als viele vorhandene Angebote hat sich der Verein für geschlossene Gruppen entschieden. Die damit verbundene Verlässlichkeit fördert Beheimatung und Kohärenzerleben der Kinder im liebgewordenen Umfeld. Zwanzig Kinder sind es pro Elementargruppe, zehn in jeder Krippengruppe. Zur gesunden Lebensführung in der Einrichtung gehört, dass täglich frisch biologische und vegetarische Mahlzeiten zubereitet werden – und die Kinder an der Zubereitung beteiligt sind.

Von den neuen Betreuungsplätzen profitieren übrigens Familien in ganz Kiel: Anmelden können sich Eltern unabhängig davon, in welchem Stadtteil sie wohnen. „Dazu ist unser Gebührensatz nicht anders als derjenige städtischer Einrichtungen“, teilt Ronja Naujokat mit. Lediglich ein kleines Essensgeld für die Vollverpflegung werde es voraussichtlich geben. Viele der Gruppen sind durch Voranmeldungen bereits recht gut gefüllt, deutet der Verein an. Sind auch Sie an einem Platz für Ihr Kind interessiert? Dann sollten Sie sich möglichst bald Kontakt mit dem Verein aufnehmen. Alle Informationen inklusive der Stellenangebote finden Sie auf der Seite www.waldorf-gaarden.de.
„Lassen Sie uns gemeinsam die Vielfalt der Kulturen zusammenführen: mit zugewandter Neugierde finden wir das uns zwischenmenschlich Verbindende und schaffen so Wertschätzung und gegenseitige Anerkennung!“, lädt Ronja Naujokat stellvertretend für den Verein alle Interessierten zur Mitwirkung ein.

(Text: Sellhoff; Grafik: s2n-architekten)