Berufsvielfalt live erleben

Bildungsangebote und Ausbildungschancen „satt“ stehen Ende März in der Sparkassen-Arena bereit. Für die Messe „vocatium“ haben sich mehr als 150 Aussteller angemeldet.

Auf der Kieler Fachmesse für Ausbildung und Studium treten Unternehmen, Fach- und Hochschulen, Akademien sowie Institutionen mit jungen Menschen zum Thema Berufswahl in den persönlichen Dialog. Damit Aussteller und Jugendliche möglichst großen Nutzen aus den Beratungsgesprächen ziehen, werden die Treffen zuvor individuell geplant: Vor der Messe werden die Schülerinnen und Schüler im Unterricht durch das Team des Veranstalters, das Institut für Talententwicklung (IfT), auf den Messebesuch vorbereitet. Im Anschluss daran werden passgenaue, ihren beruflichen Interessen und Wünschen entsprechende Einzeltermine mit den Ausstellern organisiert. Diese individuellen Termine erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa zwei Wochen vor dem Messetermin, damit sie sich gezielt mit Fragen und gegebenefalls einer Bewerbungsmappe auf ihr Gespräch auf der Ausbildungsmesse vorbereiten können.

Dennoch sind auch Spontanbesucherinnen und -besucher ohne vorherige Terminvereinbarung auf der Studienmesse herzlich willkommen. Allen Teilnehmenden bietet die zweitägige Veranstaltung neben den persönlichen Gesprächen mit Ausstellern außerdem ein informatives Vortragsprogramm (siehe Kasten auf dieser Seite).

Auf den Vocatium-Messen sprechen Schülerinnen und Schüler zumeist mit Menschen, die genau die Berufe und Studienfächer erlern(t)en bzw. studier(t)en, für die sie sich interessieren. Dabei haben sie in Einzelgesprächen und Vorträgen viele Aha-Erlebnisse für ihre Berufswahl. Rund 85 Vocatium-Fachmessen finden jährlich statt. 500.000 Jugendliche werden auf eine Beteiligung persönlich angesprochen.

Nordjob heißt jetzt Vocatium
Bis zum Jahr 2019 trugen die zehn norddeutschen Messen des IfT den Namen „nordjob“. Ab dem Messejahr 2020 heißen nun alle Fachmessen für Ausbildung und Studium des Instituts einheitlich Vocatium. Unter Schirmherrschaft sowohl der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, wie auch der schleswig-holsteinischen Ministerin für Bildung, Wirtschaft und Kultur, Karin Prien, kooperiert das IfT für die Kieler Vocatium-Messe mit der Industrie- und Handelskammer zu Kiel sowie dem Netzwerk „Schulewirtschaft Schleswig-Holstein“, in dem sich Vertreter von Schulen und Unternehmen sowie anderer Institutionen ehrenamtlich engagieren.

„Nutzen Sie diese Messe für Ihre Ziele“, gibt Bundesministerin Anja Karliczek den Jugendlichen in ihrem Messe-Grußwort mit auf den Weg. Die aktuelle Vielfalt der Ausbildungs- und Studienlandschaft in Deutschland bedeutet in Karliczeks Augen vor allem, dass sich die Schülerinnen und Schüler Zeit nehmen sollten, um sich in der großen Zahl spannender Berufe und Studiengänge zu orientieren. Dabei könne auch die Vocatium-Fachmesse helfen, denn sie erlaube es, viele verschiedene Berufe und Studiengänge kennenzulernen und viel über die unterschiedlichen Arbeitgeber und Karrierewege in Erfahrung zu bringen.

Zugleich betont Anja Karliczek, dass zwar ein erster Berufs- oder Studienabschluss ein großer Schritt ins Berufsleben sei – danach aber viele weitere folgen werden. So könne sich an die Ausbildung eine Aufstiegsfortbildung zum Meister anschließen, auf den Bachelor- der Masterabschluss folgen. „Noch nie zuvor wurden qualifizierte, engagierte und kreative junge Menschen so sehr gebraucht wie heute. Ihre beruflichen Chancen sind so gut wie nie zuvor.“

Perspektiven beim Land
Landesministerin Karin Prien ergänzt: „Liebe Schülerinnen und Schüler, nutzt die Gelegenheit, euch umfangreich über die beruflichen Angebote zu informieren, konkrete Fragen zu stellen und neue Perspektiven zu eröffnen.“ Sie weist auf die zwanzigjährige Geschichte der Vocatium-Messen hin sowie darauf, dass an den insgesamt fünf schleswig-holsteinischen Messestandorten neben den Informationen zu Berufsbildern, Ausbildungsplätzen und Studiengängen auch die Gelegenheit besteht, sich über die Themen Bewerbung und freiwilliges Engagement zu informieren.

Abschließend heißt es von Karin Prien: „Auch das Land Schleswig-Holstein präsentiert sich mit seinen 20 Ausbildungs- und zwölf dualen Studienangeboten sowie Vorbereitungsdiensten und Referendarien als Arbeitgeber auf der Vocatium. Das Bildungsministerium ist mit seinem Lehrkräftenachwuchsteam auf der Vocatium vertreten und wirbt mit einem dicken Maßnahmen-Paket um den Lehrkräftenachwuchs.“

Jörg Orlemann, Hauptgeschäftsführer der IHK Kiel, bedankt sich bei allen Unternehmen und Institutionen, die sich engagiert in die Messe einbringen, und betont die Vielzahl attraktiver Arbeitgeber aus Kiel und dem unmittelbaren Umland. Orlemann legt den Besucherinnen und Besuchern dann noch das umfangreiche Online-Messehandbuch besonders ans Herz: Zu finden ist es neben allen weitern Informationen auf www.vocatium.de/fachmessen/
vocatium-kiel-2020.

Gut vorbereitet zur Messe
Die Grundlage für einen erfolgreichen Messebesuch ist eine gute Vorbereitung. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten sich deshalb im eigenen Interesse im voraus über die beteiligten Unternehmen, Berufskammern, Berufsverbände und Hochschulen informieren – unter anderem etwa mit dem Online-Messehandbuch, das zahlreiche detaillierte Informationen bereitstellt.

Im Anmeldebogen des Messe-Teams ist Platz vorgesehen, um bis zu vier berufliche Wünsche einzutragen (auch im Internet unter www.erfolg-im-beruf.de), daraufhin werden vom Messebüro entsprechende 15- bis 20-minütige Beratungstermine arrangiert. Neben der sorgfältigen Vorbereitung auf die jeweiligen Unternehmen und Ausbildungsziele gilt es auch im Vorfeld zu klären, ob ein Gesprächspartner auf der Messe Bewerbungsunterlagen entgegennehmen kann (oder stattdessen nur online entgegegennimmt). Auch hierbei hilft das Vocatium-Messehandbuch, eine Übersicht dazu gibt es auf den Seiten 14 / 15.

Wie bewerben?
Welchen formellen Regeln sollten meine Bewerungsunterlagen entsprechen, wie bekomme ich einen guten Einstieg im Anschrieben? Zu den größten inhaltlichen Fehlern zählen neben Rechtschreibfehlern sicherlich die Verwendung von Floskeln und langweiligen Sätzen. Im Anschreiben sind also Einstiege wie „Hiermit bewerbe ich mich für die Stelle als“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen“ absolut out.

Sätze wie „schon lange will ich mein Hobby zum Beruf machen“ kommen ebenfalls nicht gut an. Besser ist in diesem Fall persönliche Eigenschaften, die für ein Hobby wichtig sind, mit dem künftigen Beruf zu verknüpfen. So bringt ein Marathonläufer zum Beispiel Ausdauer und Zielstrebigkeit mit, ein Musiker Lernbereitschaft, Hobbymaler Kreativität und ein Gefühl für Farben oder ein Schachspieler Entscheidungsfreude, den Umgang mit Erfolg oder Misserfolg usw.

Wertvolle Anregungen auch für die Erstellung der Bewerbungsunterlagen bieten auf der Vocatium-Messe die persönlichen Gespräche mit den zahlreichen Ausstellern und das breit aufgestellte Vortragsprogramm.

Foto: IfT GmbH