Abfall gehört in die Mülltonne

Die Abfallmenge im öffentlichen Raum hat deutlich zugenommen. Viel zu viel davon landet unbedacht auf dem Boden. Um auf diese Misstände hinzuweisen, wurde 350 Mülltonnen auf der Reventlouwiese aufgestellt. Fotos: ABK

Abfallberge, entstanden durch feiernde Massen, bestimmten im vergangenen Sommer die Schlagzeilen in der Landeshauptstadt Kiel und die Arbeit des Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK). Das Abfallvolumen im öffentlichen Raum stieg 2021 um ein Drittel an.

Zahlreiche Maßnahmen zur Sauberkeit wurden besonders an den ausgemachten Party-Hotspots eingesetzt. Aber viele Feiernde blieben unbelehrbar und der Abfall verunreinigte das Stadtbild in erheblichem Maße. Der ABK stockte auf. Es wurden immer mehr Behälter aufgestellt. Kleine, große und riesige. Zusätzlich auch Glascontainer und zahlreiche Kippen-Entsorgungsmöglichkeiten. Aber: Der Abfall landete nur selten in die Tonne.

Stiller Protest der Mülltonnen
350 orange Tonnen, die plötzlich für ein paar Stunden auf der Reventlouwiese an der Kieler Förde standen, sorgten im Juli 2021 für reichlich Aufsehen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) wollte mit dem „stillen Protest der Tonnen“ auf die extreme Vermüllung in Kiel – und vor allem den Party-Hochburgen – aufmerksam machen. Plakativ, sichtbar und zum Nachdenken anregend. Mit Erfolg weit über die Landesgrenzen hinaus. Es gab bundesweite Presse und unzählbare Erwähnungen in den sozialen Medien.

1. Platz beim vku-Creativ-Preis
Der Verband kommunaler Unternehmen (vku) hat den ABK dafür mit dem ersten Platz beim vku-Creativ-Preis 2022 ausgezeichnet für „Umweltkommunikation – neue Kommunikationswege in der Pandemie“ in der Kategorie Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohner. Ausgezeichnet wurde die Bewerbung des Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) mit ihrem „Protest der Tonnen – ein stiller Protest wird zum lauten Weckruf“ nach dem Motto: „Wenn die Menschen nicht zu den Tonnen kommen, dann müssen die Tonnen zu den Menschen“. Eine starke Signalwirkung erzielte insbesondere die Bildsprache und die Tonnen als „Protagonisten“, urteilte die Jury. Im Rahmen der IFAT (Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft) in München wurde der Preis an den ABK Kiel verliehen.

Abfallmonster klärt Kinder auf
Aus diesem Abfall-Tonnenprotest entwickelten sich die Abfallmons­ter. Diese werden nun in der Aufklärungsarbeit für Kindergärten und Schulen eingesetzt. Das Abfallmonster zeigt sich im gesamten Kieler Stadtbild. Auch beim Camp 24/7 ist es auf einem Open Skiff und bei den SUP-Paddles im Einsatz für eine saubere Umwelt und eine bessere Trennung des Abfalls. Ebenfalls aus dieser Aktion heraus „mahnt“ Sherlock in ganz Kiel auf Bauzäunen und Abfallbehältnissen, den Abfall korrekt zu entsorgen.

Jetzt startet neue Kampagne „Kiel-Liebe ist …“
Jetzt folgt die Nachfolge-Kampagne: „Kiel-Liebe ist …“, wenn der Abfall in die Tonne kommt. Der bekannte Radio-Moderator Volker „Voller“ Mittmann, Motivations-Bloggerin und Model Julia Chris­tin Schüller („Julispiration“) sowie der engagierte Hasseer Jung und Zahnarzt Torsten Cordts sagten spontan ihre Unterstützung zu und sind nun die ersten Gesichter, die in dieser Umweltkampagne darauf hinweisen, dass unsere Stadt und unsere Umwelt nur dann auch lebenswert bleibt, wenn wir alle sie sauber halten.
Mehr dazu bei Instagram unter #allesindietonne.