Als Gartenbau noch Nebenerwerb war

ANZEIGE In schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht der Kieler Autor Werner Scharnweber in der „Edition Temmen“ Bücher. Jedes Jahr ein weiteres.

Seine neueste Veröffentlichung trägt den Titel „Schleswig-Holstein. 152 Dörfer – historisch“. Auf 192 Seiten stellt Scharnweber viele Dörfer vor. Ortschaften wie Felde oder Lutterbek. Auch einige ehemalige Dörfer, die längst in die Landeshauptstadt Kiel eingemeindet sind: Hassee, Russee, Suchsdorf, Ellerbek, Elmschenhagen, Wik und Neumühlen.
Die Originaltexte stammen aus einer Zeitspanne von 1824 bis 1908. Werner Scharnweber hat sie aus historischen Quellen entnommen wie z. B. der „Topographie der Herzogthümer Holstein und Lauenburg, des Fürstenthums Lübeck und des Gebiets der freien und Hansestädte Hamburg und Lübeck“ von 1855/56.
So erfahren wir beispielsweise, dass Hassee seinerzeit 337 Einwohner hatte, drei Wirtshäuser, eine Schmiede, mehrere Handwerker und „zwei Ziegeleien an der Chaussee, von welchen die südliche am Drecksee (heute Drachensee) gelegene Cronshagner Ziegelei genannt wird.“ Ein Nebenerwerbszweig der Einwohner war der Gartenbau.
Russee hatte zur selben Zeit 257 Einwohner, einen Krüger, Schmied, Rademacher und einige andere Handwerker. „Dieses Dorf ward 1452 mit Demühlen von Claus und Cay Rantzau den Vorstehern des Heiligengeist-Klosters in Kiel verkauft“, heißt es im Text. Manches klingt so richtig schön altmodisch und lässt uns gut eintauchen in eine längst vergangene Zeit.
Zur Bebilderung werden zum Teil alte Schwarz-weiß-Fotos und Zeichnungen abgedruckt sowie Farbfotos von alten Gebäuden, die Werner Scharnweber selbst fotografiert hat. Darunter die inzwischen abgerissene rote Kate in der Hasseer Straße 112 und das vormalige Bauernhaus „Alt-Russee“ von 1881. Das Buch ist für 19,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

Foto: ©Edition Temmen