Wenn die Mitglieder der Wirtschaftsgemeinschaft Flintbek (WGF) im kommenden Jahr wieder zur JHV zusammenkommen, rundet sich die Geschichte des Vereins zum 100-jährigen Bestehen. Denn die Wurzeln der Interessenvertretung reichen zurück bis in die Ortshandwerkerschaft.
Daran ist jetzt beim Jahrestreffen im Schönhorster Restaurant Mai Lan erinnert worden, schließlich darf so ein rundes Jubiläum mit Stolz gefeiert werden: Im Jahre 1920 hatte der Malermeister Kellermann die Ortshandwerkerschaft gegründet, 1994 lud der Friseurmeister Gerd Carstens Flintbeker Unternehmer zu einer Gesprächsrunde. „‚Machen wir was?‘, hat Carstens damals auch mich gefragt“, erinnert sich der Rechtsanwalt und Notar Matthias Blankenburg. Im Frühjahr 1995 wurde er Vorsitzender der neu gegründeten WGF – aus dem Zusammenschluss der Handwerker war ein Interessenverband aller Wirtschaftstreibenden geworden. Der neue Name geht auf das Gründungsmitglied Hans-Peter Westphal (Finanzierungsberatung) zurück, sein Vorschlag fand die Zustimmung der Mehrheit.
Auch diese zweite Gründung ist 2020 schon ein Vierteljahrhundert her – feiern ließe sich also auch ein Doppel-Jubiläum „25/100“. Auf der JHV wurde verabredet, über Aktionen zum eigenen Geburtstag wie über das 800-jährige Bestehen der Gemeinde weiter zu sprechen.
Flintbek – wo geht’s hin?
Zu Beginn der Versammlung gab Bürgermeister Olaf Plambeck einen anregenden Überblick über den Stand aktueller Projekte in der Gemeinde wie auch einen Ausblick auf bevorstehende Entwicklungen.
„Wie Sie sehen, sehen Sie nichts“, leitete er zum ersten Thema, dem Neubau des Bürger- und Sportforums, über. Dass die Geduld der Flintbeker bedauerlich auf die Probe gestellt werde, bedeute keineswegs Untätigkeit. Die Suche nach einem Generalunternehmer sei ergebnislos verlaufen – mangels Interesse aufseiten der Bauwirtschaft. Nun werde der konventionelle Weg mit Beauftragung eines Architekten in den Blick genommen.
Die politische Diskussion widme sich gegenwärtig der Entwicklung der Schule am Eiderwald: Die Frage, ob ein Neubau am bisherigen Standort, an einem neuen Standort oder doch die Renovierung in Frage komme, sei vor dem Hintergrund der engen Haushaltslage zu entscheiden. Weitere Stichworte Olaf Plambecks waren u. a. die Städtebauförderung und die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes.
Vorsitzender wiedergewählt
In seinem Rechenschaftsbericht konnte der Vorsitzende der WGF, Rechtsanwalt und Notar Ulrich Finkeißen, unter anderem eine positive Mitgliederentwicklung vermelden: Nach den jüngsten Beitritten durch ABH-Nord (Akkuhandel), Frank Arndt (Immobilienkaufmann), Miriam Flock (Bücherstube), Liedtke (Dachdeckerei) und Timo Scheel (Raumausstatter) ist der Mitgliederstand auf 94 gestiegen.
Nach dem Bericht des Kassenwarts Jürgen Mordhorst, der ohne Beanstandung geprüft worden war, wurden er und der Vorstand ohne Gegenstimme entlastet. Ebenso einstimmig ist Ulrich Finkeißen für weitere zwei Jahre im Amt des Ersten Vorsitzenden bestätigt worden. „Die WGF ist eine tolle Plattform, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen“, sagte er. „Auch mit unseren Veranstaltungen im Ort entsteht ein besonderes Gefühl der Gemeinschaft, das schätze ich sehr.“ Apropos: In diesem Jahr tritt das Maifest der WGF zugunsten des Tags der offenen Tür bei der Brose GmbH zurück – man freue sich, gemeinsam mit dem Unternehmen auf das 100-jährige Juiläum anzustoßen.
Schon in geselliger Runde im Anschluss an die offizielle Tagesordnung haben dann die Planungen für das bevorstehende Jahr begonnen, neben dem mit viel Vorfreude erwarteten zweiten Flintbeker Kunstgenuss am 6. September will die WGF sich besonders auf die Gestaltung kommender Stammtische konzentrieren.
Text: Sellhoff; Foto: ©Brandt BK INPRESS