Ein Storch flog nach Indien

Als erster Spieler der KSV Holstein war Noah Awuku bei einer Junioren-Weltmeisterschaft dabei. Ab dem 30. September war er mit den DFB-Junioren für 28 Tage in Indien beim FIFA-World-Cup 2017.

Seit 2013 schnürt der Deutsch-Ghanaer seine Fußballschuhe für die KSV Holstein und unterschrieb dort einen Vertrag bis 2021. Der 1,82 m große Hüne trainierte bereits mit 16 Jahren bei der Liga-Mannschaft von Holstein Kiel und war damit in der Vereinsgeschichte der jüngste Spieler im Training der Profimannschaft der KSV. In der laufenden Saison der A-Junioren-Bundesliga absolvierte er sechs Spiele in der Startelf und schoss dabei zwei Tore.

Im Mai empfahl sich das Kieler Eigengewächs bereits für die U17-Europameisterschaft, stand bei drei Spielen im Kader und steuerte im letzten Gruppenspiel ein Tor bei. Bei der gerade abgelaufenen U17-Weltmeisterschaft mussten erst einmal schwüle Hitze und der Zeitunterschied überwunden werden, bevor das Turnier begann.

„Wir sind stolz darauf, dass Noah bei der WM dabei sein darf und damit zu den 21 besten Spielern seines Jahrgangs gehört. Die ganze Mannschaft drückt ihm die Daumen. Ich habe das Spiel gegen Costa Rica live im TV gesehen und mich am Ende riesig über seinen Treffer gefreut. Auch während der WM schreiben wir ab und zu per WhatsApp. Es scheint ihm dort richtig gut zu gehen. Allenfalls die hohen Temperaturen sind gewöhnungsbedürftig“, freute sich Holsteins U19-Trainer Finn Jaensch zu Beginn des Turniers.

Am 7. Oktober war es endlich soweit und das erste Gruppenspiel stand an. In der 89. Minute gelang es dem Jungstorch, zum entscheidenden 2:1-Endspielstand einzunetzen. „Wir freuen uns sehr über unseren ersten Sieg bei dieser WM. Wir hatten viele Chancen und hätten das Spiel früher für uns entscheiden müssen. Auf dem Platz war es bei der Hitze extrem anstrengend. Dass wir am Ende noch die Kraft hatten, das 2:1 zu erzielen, ist sehr wichtig gewesen“, freute sich Awuku nach dem Spiel.

Nur drei Tage später lief die Mannschaft zum zweiten Gruppenspiel gegen den Iran auf. Awuku durfte dabei die vollen 90 Minuten absolvieren. Trotz der guten Vorbereitung auf das Turnier unterlag die Deutschlandauswahl deutlich mit 0:4.

Beim Einzug ins Achtelfinale musste der Kieler die Bank wärmen, fieberte aber vor 10.000 Zuschauern mit der Mannschaft beim 3:1-Erfolg mit. Auch beim 4:0-Triumph über Kolumbien im Achtelfinale musste Awuku von der Seitenlinie aus das Spiel verfolgen. Am 22. Oktober nahm das Turnier für die „#TorJäger“ leider ein jähes Ende. Im Viertelfinale hatte die Wück-Elf beim 2:1 im Prestigeduell gegen Brasilien das Nachsehen. Kiels Awuku durfte für die letzten Spielminuten vor der gewaltigen Kulisse von 66.000 Zuschauern auf den Platz und noch einmal Weltmeisterschaftsfeeling live erleben und genießen. Vielleicht bringt ihn diese Erfahrung ein Stück weiter im Kader der Zweitligamannschaft von Holstein Kiel.

(Text & Foto: ©Stieh)