Eine Kultur des Hinhörens

Die meisten Kinder wachsen sicher und behütet auf. Benötigen Kinder Hilfe und Schutz, müssen sie zuerst Gehör finden. Der jetzt vorgestellte Film will Tabuisierung durchbrechen und Kontaktmöglichkeiten bekannt machen.

Eltern wollen beinahe immer das Beste für ihr Kind, sie sind bloß nicht immer in der Lage, es zu tun, ist sich Renate Treutel sicher. Die Dezernentin für Bildung, Jugend und Kreative Stadt verweist außerdem auf Studien, nach denen Kinder oft viele Anläufe brauchen, um mit einem Hilferuf Gehör zu finden.

Um daran etwas zu ändern, Hilfsangebote publik zu machen und zugleich die Bevölkerung zu sensibilisieren, hat das Jugendamt einen Kurzfilm produzieren lassen. Gemeinsam mit Jan Waßmuth von der Filmproduktionsfirma fabelzucker stellten Renate Treutel und Jugendamtsleiterin Marion Muerköster diesen nun der Presse vor.

„Kinder und Jugendliche sollen wissen, dass sie mit ihren Nöten jederzeit das Jugendamt anrufen können – oder in dringenden Fällen auch 110“, so Muerköster. Produzent Waßmuth erläutert, er habe eine alltägliche Situation ohne soziale Klischees zeigen wollen. „Besonders wichtig war mir auch, dass das Tabu am Ende positiv überwunden wird“, erzählt der Produzent und Pädagoge aus Hamburg.

Der knapp zweiminütige Film ist bereits unter www.kiel.de/schutz online. Hier ist auch eine umfangreiche Fragen-Antworten-Liste zu finden, diese FAQs bündeln Informationen zu den Hilfsangeboten der Stadt. Mit dem Film ist weitere Vermittlungsarbeit an Schulen und bei der Elternarbeit geplant. Im Gespräch ist auch eine Streuung über die sozialen Medien. – Möge der Film so dazu beitragen, dass zukünftig immer weniger Kinder ohne Schutz bleiben.

(Text & Foto: ©Sellhoff)