Gastfreundschaft und Gemeinschaft

Schwester Maria Magdalena ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Schwester Maria Magdalena vom Gästekloster ‚Haus Damiano‘ im Krusenrotter Weg mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Die Kieler Stadtpräsidentin Bettina Aust und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer freuen sich mit der Geehrten: „Wir gratulieren Schwester Maria Magdalena und danken ihr ganz herzlich für ihren unermüdlichen Einsatz, mit dem sie Menschen unabhängig von Religion und Glauben zusammenbringt. Mit ihrer Gastfreundschaft und dem Sinn für Gemeinschaft leistet sie einen großen Beitrag für ein menschliches und soziales Miteinander in unserer Stadt.“
Die Ausgezeichnete leitet seit 20 Jahren das Gästekloster ‚Haus Damiano‘. Sie hat diesen Ort zu einer Begegnungsstätte gemacht, die Menschen jeder Konfession zum Austausch einlädt. Konzerte und Themennachmittage sollen Raum zum Durchatmen und für Begegnungen geben. Auch während der Corona-Zeit war Schwester Maria Magdalena aktiv und hat der Vereinsamung von Menschen entgegengewirkt. Seit 2009 organisiert sie ökumenische Morgenandachten im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Zudem ist sie seit sechs Jahren Kuratorin der ‚Siedlung Damiano‘ der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg auf dem Gelände der Liebfrauenkirche.

Die Franziskanerin an ihrem Arbeitsplatz im Gästekloster ‚Haus Damiano‘.

Besuch im Gästekloster
KIEL LOKAL hat die „frischgebackene“ Verdienstkreuz-Trägerin in ihrer Heimstätte besucht. Das ist kein weiter Weg, befindet das Kloster sich doch direkt neben dem Verlagsbüro.
„Ich war ganz überrascht“, gesteht Schwester Maria Magdalena. Den Brief aus der Staatskanzlei hatte sie erst gar nicht aufgemacht, dachte sie doch, es wäre ein formelles Dankeschön für das Sommerkonzert, an dem der Ministerpräsident zwei Tage zuvor teilgenommen hatte. „Was ist das denn?“, fragte sie sich und musste sich erst einmal setzen. „Kann ich das überhaupt annehmen?“, war der nächste Gedanke der Franziskanerin. „Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, unser Kloster für alle zu öffnen. Daraufhin habe ich mir noch einmal die Begründung in aller Ruhe durchgelesen. Dem konnte ich von ganzem Herzen zustimmen.“
Die Verdienstkreuz-Aushändigung am 28. November im Landeshaus hat sie eher als ruhigen Moment genossen. Leider ist Daniel Günther an dem Tag krank geworden. So hat Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack die Aufgabe übernommen.
Die richtige Feier fand anschließend im kleinen Kreis mit 40 Leuten im Kloster statt. Mit dabei waren die Mitschwestern und das Kernteam der Liebfrauenkirche. „Ich habe die Ehrung gern an das Team weitergegeben“, so Schwester Maria Magdalena. „Was nützt die beste Idee von mir, wenn die anderen nicht mitmachen? Sowohl die Mitschwestern als auch das Team haben meine Ideen immer überdacht und mitgetragen. Das ehrt mich am meisten.“
Die Auszeichnung möchte sie mit dem ganzen Stadtteil feiern. Möglicherweise wird das mit ihrem persönlichen Jubiläum verbunden. „Am 17. Januar bin ich 25 Jahre in Kiel. Dazu werden wir irgendetwas machen.“ Wenn nicht im Januar, dann bestimmt spätestens im Sommer. CF