Generationenwechsel am Tennisplatz

Fotos: Jaqueline Bolduan

Astrid Bolduan übergibt das Amt des Jugendwarts an Finn Grote

„Die alten Hasen überlassen der Jugend das Ruder.“ So das Motto, unter dem dieser Wechsel steht. Die Verantwortung und das Vertrauen, die Sparte gewissenhaft zu führen, werden an den Nachwuchs abgegeben.

Der Generationenwechsel wurde vor vier Jahren eingeleitet, als der damals 19-jährige Simon Lederer Platz- und Sportwart wurde. Nun folgt der Wechsel im Amt des Jugendwarts. Damit kommen frischer Wind und eine neue Dynamik in die Sparte.
Am 22. April fand in der Tennissparte Wellsee die Jahreshauptversammlung statt. Die bisherige Jugendwartin, Astrid Bolduan, legte ihr Amt nieder und übergab dieses offiziell an Grote. „Ich bin seit über 30 Jahren mit Leib und Seele und vollem Herzen als Tennisjugendwartin tätig. Schon seit Längerem habe ich überlegt, diesen Posten in jüngere Hände zu geben, doch die ständige Antwort, dass potenzielle Nachfolger keine Zeit hätten, hat mich dazu gebracht zu denken, dass es dann eh nichts wird.“ Doch mit dieser Annahme lag die 71-Jährige falsch. In Finn Grote hat sie einen würdigen Nachfolger gefunden.
Der 21-Jährige trat vor knapp zwei Jahren in die Sparte ein und überzeugte nicht nur mit seinen Qualifikationen als Trainer. „Finn ist ein echter Glücksgriff“, so Astrid Bolduan. „Er ist beliebt, hilfsbereit und zu 100 % auf dem Tennisplatz zu Hause. Sowohl im Trainerkollegium als auch bei Eltern und Jugendlichen wurde Finn von Anfang an geschätzt.“

Um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten, wurde Finn Grote bereits seit Herbst 2023 mit in das aktive Geschehen einbezogen und konnte schon einmal sehen, wie der Hase läuft. Mit der Übernahme des Amtes kommt einiges auf den Studenten zu. Zu seinen Aufgaben zählen beispielsweise Trainerverpflichtungen, Hallenplätze buchen, Trainingsgruppen einteilen, Abrechnungen vornehmen, Kontakt zu den Eltern halten, Veranstaltungen organisieren, Sponsoren für Pokale und Preise gewinnen, Punktspiele vorbereiten, Probestunden für Interessierte veranlassen und vieles mehr. „Ich bin mir aber sicher, er wird diese Herausforderung mit Bravour meistern. Bei Fragen stehe ich ihm selbstverständlich weiterhin unterstützend zur Seite“, so die ehemalige Jugendwartin.
Die Mentalität „ganz oder gar nicht“, unter der sie ihr Amt geführt hat, wird übernommen. Über die Aussage, dass viele Jugendliche keine Position im Beirat übernehmen, da sie keine Zeit hätten, schmunzelt die 71-Jährige immer wieder. Wenn es danach gehen würde, hätte der gesamte Beirat nie dafür Zeit gehabt.

„Ich bin immer noch berufstätig und betreue zudem seit Jahren zwei bis drei pflegebedürftige Angehörige, organisiere den jährlichen Flohmarkt in Wellsee, und dennoch habe ich immer Zeit für dieses Amt finden können. Kinder und die Arbeit mit ihnen waren mir immer wichtig. Ich empfand die Tätigkeit als Jugendwartin niemals belastend, ganz im Gegenteil. Es hat mir extrem viel Freude bereitet.“
Gemeinsam blicken der 21-jährige Jugendwart Finn Grote und der 23-jährige Sport- und Platzwart Simon Lederer in eine vielversprechende Zukunft des Vereins. JB