Im Fokus: Ausbildung für den Ernstfall

Russeer Kamerad beim Schneiden am PKW, um das Dach umklappen zu können

Weniger Einsätze, dafür viel Engagement für Ausbildung und die Instandhaltung des Feuerwehrhauses: 2017 war für die Freiwillige Feuerwehr Russee ein arbeitsreiches Jahr. Das wurde bei der Jahresversammlung am 19. Januar im Gerätehaus deutlich.

Waren die vergangenen Jahre auf die Anzahl der Alarmierungen bezogen Rekordjahre für die Russeer Feuerwehrleute, konnten sie im letzten Jahr wieder durchatmen: 82-mal wurden sie 2017 von der Leitstelle Mitte zum Einsatz gerufen, 2016 mussten sie noch 102-mal los. Die langwierigsten und größten Einsätze waren ein Brand in einem Bahnwärterhäuschen in Hassee, ein Feuer in einem Recycling-Betrieb und die Evakuierung einer Station im Lubinus Clinicum.

Aktiv waren die 73 Frauen und Männer vor allem in Sachen Ausbildung. „Gerade, weil wir nicht mehr so häufig im Einsatzfall mit Feuern konfrontiert werden, müssen wir uns gut schulen“, erklärt Wehrführer Arne Beeck. Ist die Weiterbildung von jeher ein wichtiger Bestandteil des Russeer Feuerwehrdienstes, muss sie wegen neuer Vorschriften und veränderter Einsatzszenarien immer weiter überarbeitet werden.

„Zusätzlich zu den zu absolvierenden Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule und beim Stadtfeuerwehrverband organisieren wir auch selbst Fortbildungen“, führt Arne Beeck aus. Ob es nun die Schulung der Einsatzfahrer ist, der Atemschutzgeräteträger in Brandübungscontainern oder Planspiele für Gruppenführer – die Mitglieder wenden dafür ihre Freizeit auf. Insgesamt 3.520 Stunden waren es 2017 insgesamt.

Ob Laternelaufen, Tag der offenen Tür oder Seefest zur Kieler Woche – bei diesen und vielen anderen Veranstaltungen haben die Russeer sich im Einsatzgebiet der Öffentlichkeit präsentiert. „Für uns ist das eine gute Werbung und die Bürgerinnen und Bürger haben auch etwas davon“, sagt Björn Beeck, stellvertretender Wehrführer. „Wir suchen immer engagierte aktive Mitglieder, unser neu gegründeter Förderverein ist vielleicht eine Alternative für alle, die uns einfach finanziell unterstützen möchten.“

Ehrungen und Beförderungen
Für sein besonderes Engagement geehrt wurde Ralf Seibel. Er erhielt das Brandschutzehrenzeichen in Gold. Arne Beeck bezeichnete ihn als „Gesicht der Logistikgruppe Verpflegung“, die er als gelernter Bäcker und ausgezeichneter Problemlöser mit aufgebaut hat. Gemeinsam mit seiner Frau hat er früher für die Zeltlager der Jugendfeuerwehr Russee gekocht.

Dieter Grams und Herbert Serbent erhielten für 50 Jahre Mitgliedschaft ein Dienstzeitabzeichen. Festausschuss-Mitglied Gerd Kühl wurde in die Ehrenabteilung übernommen. Thomas Saloschin ist seit 20 Jahren in der Feuerwehr und erhielt das dafür vorgesehene Abzeichen, später wurde er zum Löschmeister befördert. Zum Feuerwehrmann befördert wurde Niklas Wagner, Carolin Wicke ist Oberfeuerwehrfrau. Detlef Willbrandt, Björn Nothdurft, Stefan Reißig, Andreas Rudat und Hans-Friedrich Töbing sind jetzt Löschmeister. Die Gruppenführerin und neu gewählte stellvertretende Kassenwartin Jessica Eismann ist Oberlöschmeisterin.

(Text: Christin Beeck; Foto: ©FF Russee)