Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte von Holstein Kiel
Big Point gegen Fortuna Düsseldorf, Aufstiegsrausch, Fan-Karawane nach Hannover, Autogrammstunde der gesamten Mannschaft im Citti-Park, Buskorso durch die proppenvolle Kieler Innenstadt, Jubelparty samt Lightshow auf dem Rathausplatz, Eintrag in das Goldene Buch und eine Feier bis spät in die Nacht hinein – die Landeshauptstadt Kiel befand sich im Mai im fußballerischen Ausnahmezustand.
Der Grund: Holstein Kiel hievte das nördlichste Bundesland erstmals überhaupt auf die Landkarte der ersten Bundesliga. Zukünftig kommen Clubs wie Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach oder auch der frischgebackene Deutsche Meister Bayer Leverkusen ins kleine, beschauliche Holstein-Stadion.
Der entscheidende Akt im Aufstiegsrennen fand am 11. Mai statt. Als um 22.25 Uhr der Schlusspfiff des Zweitliga-Spitzenspiels zwischen den Störchen und Fortuna Düsseldorf ertönte, gab es bei den Fans des Kieler Traditionsvereins kein Halten mehr. Der österreichische Mittelstürmer Benedikt Pichler hatte mit seinem Treffer in der zweiten Spielminute für ein Jahrhunderttor gesorgt. Am Ende reichte sein Kopfball für ein 1:1-Unentschieden und damit für den Direktaufstieg.
Das Land Schleswig-Holstein hat in der Saison 2024/25 erstmals einen Vertreter in der ersten Bundesliga. „Ein historischer Tag für Holstein und unser ganzes Sportland. Der Verein hat eine unglaubliche Saison hingelegt und sie mit dem Aufstieg ins Oberhaus gekrönt“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther strahlend. Im Hintergrund feierten die KSV-Fans in dem mit 15.034 Zuschauern restlos ausverkauften Holstein-Stadion ihre Mannschaft frenetisch – begleitet von einem fulminanten Feuerwerkspektakel.
Der Sprung in das Bundesliga-Oberhaus ist die Bestätigung einer über zwanzigjährigen Aufbauarbeit, die im Herbst 2000 mit der Bündelung der sportlichen und wirtschaftlichen Kräfte von Holstein Kiel, dem TuS Felde und dem TSV Altenholz begann und maßgeblich durch die beiden Hauptsponsoren Dr. Hermann Langness und Gerhard Lütje vorangetrieben wurde.
Im August 2009 stieg mit Wolfgang Schwenke ein ehemaliger Handball-Nationalspieler vom THW Kiel als kaufmännischer Geschäftsführer beim Traditionsverein ein. Nach dem Abstieg aus der dritten Liga und drei Spielzeiten in der viertklassigen Regionalliga Nord begann dann mit dem Wiederaufstieg in die Drittklassigkeit im Juni 2013 der Kieler Höhenflug, der nun endgültig gekrönt wurde.
Vater des Kieler Triumphes ist aber ohne Zweifel auch Trainer Marcel Rapp. Der 45-jährige Pforzheimer hat nach einem großen Umbruch im Vorjahr eine echte Mannschaft geformt. Schon zur Winterpause hatten sich die Störche an die Tabellenspitze katapultiert. Spätestens nach dem 1:0-Auswärtssieg im Hamburger Volksparkstadion am 30. Spieltag war der Weg Richtung Aufstieg frei.
Nun ist Holstein der insgesamt 58. Verein in der schillernden Bundesliga-Historie. Der 11. Mai 2024 wird für immer und ewig ein Epochendatum in der Vereinsgeschichte darstellen. Nun freuen sich alle Kieler auf die neue Saison in der Bundesliga. Tickets für eines der 17 Heimspiele der Störche werden sicherlich zur „heißen“ Ware in Kiel.