Kirchenorgel wird renoviert

Wie ist eigentlich der aktuelle Stand bei der Orgelrenovierung in der katholischen Liebfrauenkirche am Krusenrotter Weg? Seit anderthalb Jahren sammelt die Gemeinde Spenden und hat bereits über 100.000 Euro zusammen bekommen.

Schwester Maria Magdalena gewährt KIEL LOKAL einen Einblick in das Innere der Kirche. Sie öffnet ein ansonsten versperrtes Türgitter und führt die steile Steintreppe hinauf. Im Vorraum zur Orgelempore die erste Überraschung: Hier stehen und liegen hunderte von Orgelpfeifen. „Insgesamt sind es knapp 2.000“, rechnet Lotte Reimann aus. Sie ist gerade damit beschäftigt die Stöcke im Schwellwerk zu reinigen. Dafür mussten alle Pfeifen zuvor ausgebaut werden.
Schon seit Anfang Februar ist die Auszubildende zusammen mit dem erfahrenen Orgelbauer Sung-Eun Kwak in der Liebfrauenkirche aktiv. Die beiden Hamburger wohnen die Woche über in der Gästewohnung des Klosters „Haus Damiano“. Ihre Arbeitszeiten sind täglich von 7-17 Uhr. „Außer wenn Gottesdienst ist.
Dann machen wir Pause“, lacht Lotte. Die Gebetstunden der Nonnen werden morgens und mittags ins Kloster verlegt. Das Abendgebet um
18 Uhr findet wie üblich statt.
Zurück zur Orgelrenovierung. Unter dem großen runden Bleiglasfenster hat sich Orgelbauer Kwak seinen Arbeitsplatz eingerichtet. Er kontrolliert die Bälkchen auf dem Hohl. Alles wird sorgsam gereinigt. Defekte Teile tauscht er aus. „Das ist eine schöne Orgel hier“, erzählt er, „sie ist nur lange nicht gepflegt.“ So hat sich über 30 Jahre lang Staub abgesetzt. „Der Holzwurm ist am schlimmsten“, ergänzt Kwak.
Den ganzen März über sind die beiden Orgelbauer noch vor Ort beschäftigt. Alles wird abgebaut und repariert. Vom Spieltisch ist bereits jetzt nur noch der hölzerne Rahmen übrig. Der wird abtransportiert und in der Werkstatt mit neuer Technik, neuem Motor und auch neuen Tasten versehen.
Bei der Bestandsaufnahme hat sich allerdings gezeigt, dass zu den bisher einkalkulierten Kosten noch weitere Arbeiten hinzukommen. „Dadurch fehlen uns jetzt 8.000 Euro zur Finanzierung“, räumt Schwester Maria Magdalena ein. Sie hofft auf weitere Spenden an den Förderverein Liebfrauen, IBAN:
DE81 4006 0265 0023 1343 00.
Zudem werden weiterhin nach den Gottesdiensten und in der Poststelle die „Orgelkekse“ verkauft.
Die Orgeleinweihung ist für Mai oder Juni 2021 vorgesehen. Bevor das allerdings soweit ist, müssen alle der knapp 2.000 Pfeifen einzeln intoniert – also auf Klang und Lautstärke eingestellt werden – damit die Register eine gleichmäßige Klangfarbe erhalten. „Und zu guter Letzt polieren wir die Prospektpfeifen“, sagt der Orgelbauer.

Text: Frahm