Neues Jahr, neue Abfallgebühren

Ab 1. Januar 2024 steigt die Gebühr proportional zur Behältergröße

Mit Jahresbeginn 2024 gelten in Kiel neue Gebühren und Entgelte der Abfallentsorgung und Straßenreinigung. Das hat die Ratsversammlung in ihrer November-Sitzung beschlossen.

Für die neuen Gebühren sorgen zum Teil höhere Kosten für Personal, Energie und Fahrzeuge. Entscheidende Veränderungen bringt aber vor allem die Umstellung auf ein lineares Gebührenmodell.
Die bislang gültige degressive Gebührenstruktur bevorzugt größere Behälter. Künftig steigt die Gebühr proportional zur Behältergröße. Dies bedeutet, dass Haushalte in Einfamilienhäusern mit kleinen Tonnen künftig weniger zahlen, während Haushalte in Mehrfamilienhäusern mit größeren Tonnen und Containern oder in Wohnanlagen mit Unterflurbehältern höhere Gebühren entrichten müssen. Rein rechnerisch zahlen Musterhaushalte im Einfamilienhaus für ihre Abfälle künftig 2,46 Euro weniger im Monat und Musterhaushalte in Wohnanlagen mit Unterflurbehältern 2,76 Euro mehr. In absoluten Zahlen sind die monatlichen Abfallgebühren je Haushalt in Einfamilienhäusern aber immer noch höher als in Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen.
Die Gebühr für die Abfuhr der grauen Restabfalltonnen sinkt für Tonnen bis 240 Liter, während sie bei größeren Behältern steigt. Für die zweiwöchentliche Leerung einer 80-Liter-Restabfalltonne beispielsweise sind künftig 8,55 Euro im Monat beziehungsweise 102,06 Euro im Jahr zu zahlen (bisher 10,86 / 130,32 Euro). Der 5.000-Liter-Container kostet künftig 534,17 Euro im Monat (bisher 434,33 Euro).
Für die alle vier Wochen geleerte blaue Papiertonne steigt die Gebühr um 5,9 Prozent: bei der 120-Liter-Tonne von 76 auf 81 Cent/Monat und beim 1.100-Liter-Container von 6,09 auf 7,43 Euro/Monat. Zur Preissteigerung trägt bei, dass die Verwertungserlöse für Altpapier zurückgehen.
Insgesamt um 1,7 Prozent teurer wird die Leerung der braunen Bio­abfalltonne, die üblicherweise alle 14 Tage abgeholt wird. Dabei wird beispielsweise die 80-Liter-Tonne günstiger (von 6,91 auf 3,12 Euro/Monat) und die 240-Liter-Tonne teurer (von 13,63 auf 18,74 Euro/Monat).
Darüber hinaus muss der Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel (ABK) höhere Zuschläge für den Transport der Tonnen und Container zum Abfuhrfahrzeug (und zurück) verlangen. Auch steigen diverse andere Gebühren, beispielsweise für die Gestellung von Tonnen und Containern oder für die Abgabe gewisser Stoffe auf den Wertstoffhöfen. Günstiger wird – analog zur grauen Tonne – der Restabfallsack (von 6,50 auf 5,40 Euro). Kostenlos bleibt die Sperrgut-Abholung (bis 20 Teile) zweimal im Jahr.