Umbruch bei den Störchen

In der abgelaufenen Serie ist den Kieler Störchen in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg beinahe eine Sensation geglückt – doch der Traum von der 1. Bundesliga zerplatzte jäh. Durch die sehr guten Leistungen der Kieler sind andere Vereine auf die Spieler und Funktionäre aufmerksam geworden.

Nach Abschluss der Saison verabschiedete sich Kiels Sportlicher Leiter Ralf Becker zu den „Rot-Hosen“ nach Hamburg. Für ihn konnte die KSV Fabian Wohlgemuth gewinnen, der zuletzt fast sieben Jahre lang erfolgreich als Leiter der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten VfL Wolfsburg tätig war. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2021 und freut sich auf seine neue Aufgabe als Sportdirektor: „Ich finde die Herausforderung unglaublich reizvoll. Ich habe die positive Entwicklung des Vereins mit großem Interesse verfolgt und freue mich sehr darauf, nun selbst meinen Teil dazu beitragen zu können, dass die KSV Holstein diesen Weg fortsetzt.“ Auch KSV-Präsident Steffen Schnellkloth ist froh über die Verpflichtung des 39-jährigen Diplom-Kaufmanns: „Mit ihm haben wir für diese Position einen absoluten Fachmann gefunden. Er ist unser Wunschkandidat gewesen und passt auch als Typ gut zu uns.“

Auch der Trainer-Posten konnte nach dem Weggang von Markus Anfang (1. FC Köln) mit einer starken Personalie besetzt werden. Tim Walter, Trainer der Regionalligamannschaft des Rekordmeisters FC Bayern, wird ab jetzt am Spielfeldrand der KSV agieren. „Ich gehe meine Aufgabe bei Holstein Kiel voller Vorfreude an. Die Ausgangslage ist nicht einfach. Aber nach sehr guten Gesprächen mit den Verantwortlichen und Mitarbeitern des Klubs habe ich den Eindruck gewonnen, dass wir gemeinsam die positive Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen werden“, so der 42-Jährige. „Mit Tim haben wir unseren Wunschtrainer verpflichten können, der unser Konzept, junge Spieler zu fördern und zu entwickeln, voll mitgeht“, ist Kiels Geschäftsführer Wolfgang Schwenke überzeugt.

Für Ersatz-Torwart Lukas Kruse (zurück zum SC Paderborn) rückt direkt der erste junge Neuzugang Dominik Reimann in die Reihen der KSV. Der 20-Jährige trug seit 2004 das Trikot des BVB und war in der vergangenen Saison hinter Roman Bürki und Roman Weidenfeller dritter Torhüter des Bundesligisten und ist in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz gekommen. „Er ist eines der größten Torwarttalente des Landes und zudem ein hervorragender Fußballer“, freut sich Borger über die Verpflichtung. „Ich bin glücklich über die neue Aufgabe. Ich freue mich auf diesen Verein“, so Reimann, der in Kiel einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieb.

Mit Jannik Dehm wurde ein weiteres junges Talent für die Störche-Elf gewonnen. Der Rechtsverteidiger lief in den vergangenen drei Jahren für die Regionalliga-Mannschaft der TSG Hoffenheim auf. „Es gab in der 2. Liga einige Optionen für mich“, sagte der 22-Jährige. „Aber Kiel hat mich in jeder Hinsicht voll überzeugt. Der Verein, die Stadt, die Menschen hier – das Paket passt und hat mir die Entscheidung letztlich leicht gemacht.“

Besonders schwer wiegt der Verlust von Liga-Topscorer Marvin Ducksch, der den Verein in Richtung Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verlässt. Nun konnte mit Benjamin Girth ein vielversprechendes Talent vom Drittligisten SV Meppen gewonnen werden. Der 26-Jährige belegte in der 3. Liga mit 19 Treffern Platz 2 in der Torjägerliste. Im Aufstiegsjahr des SV Meppen in die 3. Liga 2016/17 wurde Girth in der Regionalliga Nord mit 20 Treffern Torschützenkönig. „Ich war nach den Gesprächen davon überzeugt, hier in Kiel den nächsten Schritt wagen zu können. Ich freue mich auf die sportliche Herausforderung in der 2. Bundesliga mit den Kieler Störchen“, so der Stürmer.

(Text & Foto: ©Stieh)