Was macht eigentlich …?

Stadtteilbüro Kiel Süd
Kostenlos, niederschwellig und barrierefrei. Freundliche Hilfe in vielen Lebenslagen gibt es im Stadtteilbüro Süd in der Saarbrückenstraße 173/175. Fotos: Jens Uwe Mollenhauer

Das Stadtteilbüro Süd

Wer in Hassee durch die Saarbrückenstraße schlendert, dem ist natürlich längst das Stadtteilbüro in den Häusern 173 und 175 aufgefallen. Wissen Sie eigentlich, was sich hinter dieser Adresse verbirgt?

Hier können sich Hilfsbedürftige und deren Familien Unterstützung in verschiedenen Anliegen holen – und das ganz kostenlos, barrierefrei und niederschwellig.
Manche Anliegen stellen die Menschen vor schier unlösbare Probleme. Schon das Ausfüllen von Formularen ist bekanntlich eine Tortur und macht den Zugang zu berechtigten Leistungen nicht gerade einfach. Auch das Schreiben einer Bewerbung bereitet manchen Kopfzerbrechen. Noch schwieriger wird die
Situation, wenn dazu nicht einmal ein ruhiger Arbeitsplatz, Computer, Drucker oder Internet zur Verfügung stehen. Dann bleiben Dinge unerledigt, die nicht liegen bleiben dürfen.

Das Team um Christina Boes nimmt sich Zeit für die Anliegen der Menschen aus dem Stadtteil und bietet Unterstützung in angenehmer Atmosphäre.

Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen
Genau an dieser Stelle kommt das Stadtteilbüro ins Spiel. Wer Unterstützung benötigt, bekommt sie hier kostenlos. Wenn es um Arbeitslosengeld geht, Kindergeld oder Bürgergeld – immer müssen Formulare korrekt ausgefüllt und abgeschickt werden.
Im Stadtteilbüro steht auch Wohnungssuchenden eine helfende Hand zur Seite. Es leistet Unterstützung, z. B. bei der Recherche und Kontaktaufnahme, bringt bei Bedarf ordnende Struktur in die Angelegenheit und klärt über Beantragung und Meldefristen bei Wohnungsfragen im Bürgergeldbezug auf.
Arbeitslosigkeit ist keine Sackgasse! Das Stadtteilbüro bietet Möglichkeiten, einen passenden Job zu finden, begleitet bei der Erstellung von ansprechenden Bewerbungsunterlagen. Die nötigen Kopien oder auch Scans für eine Online-Bewerbung können direkt im Stadtteilbüro gemacht werden.
Was das Stadtteilbüro nicht leisten kann: fachliche Beratung. Darauf sind die Mitarbeiter nicht spezialisiert. Sie wissen aber, wer zuständig ist, und das hilft schon enorm weiter.
Für 3.000 Menschen – darunter auch viele Zugewanderte – konnte das Stadtteilbüro im vergangenen Jahr Unterstützung leisten.

Eingliederungshilfe für Langzeitarbeitslose
Das Stadtteilbüro ist ein Projekt des Jobcenters, mit dem Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsprozess integriert werden – in Form eines 6- bis 24-monatigen Programms aus
realen Arbeitsanforderungen und pädagogischer Betreuung. Oft sind dies hochqualifizierte Menschen, z. B. IT-Spezialisten, die aufgrund der eigenen Geschichte alle Seiten des Arbeitsmarktes kennen und mit viel Einfühlungsvermögen nachvollziehen können, welche Unterstützung benötigt wird. Der Einsatz im Stadtteilbüro ist für viele ein Sprungbrett zurück ins Arbeitsleben oder in die eigene Qualifizierung. Gerne nimmt das Stadtteilbüro auch Anfragen zur Beschäftigung entgegen.

Gut vernetzt in Kiel
Übrigens gibt es weitere Stadtteilbüros in der Wik und in Friedrichsort. Sie arbeiten zusammen und haben gemeinsame Angebote. Für ukrainische Neubürger gibt es mittwochs und donnerstags diese Hilfestellungen in russischer und ukrainischer Sprache im Servicebüro Nord (Wik), Holtenauer Straße 243.

Vermittlung von gebrauchter Hardware an Bedürftige
Gut zu wissen, was das Stadtteilbüro Süd sonst noch alles auf den Weg bringt: Oft liegen ausgemusterte Smartphones, Computer, Drucker oder anderes PC-Zubehör zu Hause herum, die eigentlich noch ganz gut funktionieren und auch nicht zu stark veraltet sind.
Beim Stadtteilbüro Süd gibt es kompetente Menschen, die diese Geräte gerne in Empfang nehmen, durchchecken und in einem gewissen Rahmen auch instand setzen können und dann dafür sorgen, dass Bedürftige in den Genuss dieser Hardware kommen (KIEL LOKAL berichtete im Vormonat über eine größere Spende an Schulkinder der Gesamtschule Hassee).

Viele Online-Angebote
Nicht zuletzt kümmert sich das Team des Stadtteilbüros um die Pflege und Aktualisierung der eigenen Website. Es gibt bereits eine umfangreiche Linkliste kostenloser Hilfsangebote. Für alle Interessierten und speziell für Geflüchtete existieren erweiterte Online-Angebote und Sprachlernprogramme – übersichtlich zusammengestellt auf der Internetseite des Stadtteilbüros.
Allein unter „Wegweiser Kiel“ finden sich rund 80 nützliche Adressen.Unter „Bewerbungs- und Lernhilfen“ finden sich Angebote, die voranbringen. Weitere Lernangebote richten sich speziell an Neukieler, die zu ihrer schnellen Integration erst Deutsch lernen müssen.
Zudem leisten die Beschäftigten des Büros direkte Unterstützung bei der Bedienung der digitalen Geräte, denn auch diese Kenntnisse sind nicht selbstverständlich für Menschen, die sonst keine Berührungspunkte mit EDV haben.
Das Stadtteilbüro Süd ist ein Projekt der gemeinnützigen „ProRegio“ und wird seit 2014 durch das Jobcenter Kiel gefördert. Das hat den Vorteil, dass alle jobbezogenen Angelegenheiten von hier aus kompetent und ohne Reibungsverluste in die richtige Spur gebracht werden können – für die Menschen vor Ort ein gewaltiger Vorteil: Zeitersparnis und eine Hürde weniger.
Wenn Sie einmal die Unterstützung des Stadtteilbüros Süd in Anspruch nehmen möchten, dann sind Ihnen helfende Hände sicher im Stadtteilbüro Süd, Saarbrückenstraße 173 und 175. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8-14 Uhr. Wenn intensivere Bearbeitung erforderlich ist, bitte spätestens um 13 Uhr da sein. Telefon 0431 / 53033920, Internet: www.tus.pro-regio.org, Mail: info.sbs@pro-regio.orgJM