Ein Hund als Wanderpokal

Der einjährige Staffordshire-Terrier-Rüde Django kam als Fundhund ins Tierheim. Durch Recherchen kam heraus, dass er sieben Besitzer innerhalb kürzester Zeit hatte. „Er durfte sich nie länger als zwei Monate an eine Person binden“, sagt die Mitarbeiterin des Kieler Tierheims Maike Mensing.

Die Folge ist: Django ist schnell gestresst und äußerst laut, stürmisch und noch unerzogen, allerdings zu allen Menschen freundlich und verschmust. In bestimmten Situationen zerstört er Gegenstände. Mit anderen Hunden sucht er oft Streit. „Wenn er frei entscheiden kann, stalkt er seine Menschen regelrecht, um sie bloß nicht aus den Augen zu verlieren“, berichten die Tierpfleger. Django hat viel Power. Mittlerweile kann der Hund entspannt an lockerer Leine gehen. „Nichtsdestotrotz ist Django ein Sturkopf, der sich in der Leinenführigkeit heimlich wieder nach vorne arbeitet, wenn man einmal kurz nicht aufpasst“, so die Pfleger.

Der Fall Django zeigt, dass die Aufnahme eines Hundes unter anderem eine große Verantwortung, viel Arbeit und Kosten nach sich ziehen kann. „Darüber sollte man sich im Klaren sein, wenn man sich einen Hund anschaffen möchte“, rät Mitarbeiterin Maike Mensing.
Im Tierheim werden Interessenten umfassend über den Charakter, das Verhalten und die Gesundheit der Hunde aufgeklärt. Sie haben die Möglichkeit, die in Frage kommenden Tiere eine Zeitlang kennenzulernen. „Wir sind natürlich auch nach einer Vermittlung bei Fragen oder Problemen für die neuen Halter da“, versichert die Tierheim-Mitarbeiterin.

„Es ist problematisch, seinen Hund über ebay-Kleinanzeigen zu suchen“, warnt Maike Mensing und nennt Gründe: „Hier werden Hunde oft nur weitergereicht, viele Tatsachen werden verschwiegen oder beschönigt und die ehemaligen Halter sind bei Problemen oft nicht mehr erreichbar. Dann landen die Tiere oft im Tierheim.“

Für Django suchen die Mitarbeiter ein neues Zuhause ohne Kinder, Katzen und andere Hunde. Die Halter sollten konsequent, ausdauernd und ruhig sein, um dem Rüden seine Grenzen aufzuzeigen. Zumindest in der Anfangszeit sollte er stets einen Maulkorb tragen. „Wenn man Django gut und geduldig erzieht, dann hat man einen Traumhund gefunden, der es liebt, zu kuscheln, gestreichelt zu werden und entspannt zu sein“, stellen die Tierpfleger in Aussicht. Weitere Informationen gibt es auf www.tierheim-kiel.de.

Foto: Tierheim Kiel