Nischen für die Natur schaffen

Biodiversität ist ein wichtiges Thema in Kronshagen

Neben der Klimakrise sind das Artensterben und der damit verbundene Verlust der Biodiversität eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

2021 stellte die Landesregierung eine vom Umweltministerium (MELUND) erarbeitete Biodiversitätsstrategie vor. In der Analyse wurde bestätigt, dass die biologische Vielfalt in Schleswig-Holstein „überwiegend in keinem guten Zustand“ ist und der Trend weiterhin negativ verläuft.
Wichtige Lebensräume und deren Vernetzung in der Landschaft sind nahezu verschwunden. Fast die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten des Landes gilt als gefährdet und viele fehlen bereits. Die Artenvielfalt geht rapide zurück. Daher sind Maßnahmen zur schnellen und nachhaltigen Belebung der biologischen Vielfalt dringend notwendig. In Schleswig-Holstein muss der Biotopverbund deutlich konsequenter und effizienter ausgebaut werden, um die Schutzgebiete tatsächlich zu vernetzen.

Biodiversitätskonzept für gemeinde­eigene Grünflächen
Hierzu können die Kommunen einen wichtigen Beitrag leisten. Die Gemeinde Kronshagen hat daher beschlossen, ein Strategiekonzept zur Förderung und Sicherung der biologischen Vielfalt auf gemeindlichen Flächen in Auftrag zu geben. Das Konzept soll durch die Erarbeitung ortsspezifischer Maßnahmen dazu beitragen, die gemeindeeigenen Grünflächen als Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu stärken und auch langfristig zu sichern.
Für die Erstellung der Biodiversitätsstrategie wird ein Fachbüro die kommunalen Flächen zunächst kartieren und begutachten und geeignete Aufwertungspotenziale ermitteln.
Auf dieser Basis können im Anschluss effektive Maßnahmen erarbeitet werden, um verbesserte Lebensräume zu schaffen, die örtlichen Biotopverbundachsen zu stärken und den Schutz gefährdeter Arten gezielt zu fördern.

Ein Ort für Biodiversität: der Bürgerpark
Die Fläche des ehemaligen Grandplatzes wird in den kommenden Monaten zu einem Bürgerpark mit hoher Aufenthaltsqualität für Jung und Alt umgestaltet. Plätze zum Picknicken und Entspannen sowie unterschiedliche Spiel- und Sportmöglichkeiten bieten allen Altersgruppen einen Treffpunkt in der Natur.
Bei den Planungen wurde verstärkt auf eine vielfältige und naturnahe Gestaltung geachtet. Das Areal liegt derzeit brach. Der vorhandene Bodenbelag ist nicht umweltverträglich und wird demnächst fachgerecht abgetragen. Die Neukonzeption setzt einen Schwerpunkt auf die ökologisch nachhaltige Renaturierung. Hinter einem mit einheimischen Gehölzen dichtbepflanzten Lärmschutzwall bieten beispielsweise Naturnischen die Möglichkeit, für die Artenvielfalt wertvolle Flächen zu schaffen. Vorgelagert wird eine Allee aus heimischen oder auch klimaangepassten Bäumen entstehen. An anderer Stelle erstreckt sich eine große Wildblumeninsel mit Obstbäumen.
Die beiden vorgestellten Projekte werden jeweils durch Förderprogramme unterstützt. So fließen Geldmittel des Landes und der AktivRegion Mittelholstein in die Renaturierung und Gestaltung des ehemaligen Grandplatzes. Auch für die Erstellung der Biodiversitätsstrategie ist ein Antrag auf Förderung bei der AktivRegion gestellt. Die vielfältige Unterstützung der Gemeinden bei Themen des Naturschutzes zeigt die Bedeutung, die solchen Projekten zur Sicherung der biologischen Artenvielfalt auf Landes- und Kreisebene beigemessen wird.
Über beide Projekte werden wir regelmäßig im Kronshagen Magazin berichten. Weitere Informationen zur Biodiversitätsstrategie in der Gemeinde finden Sie auch auf der Website www.kronshagen.de.

Text: Gemeinde Kronshagen