Sensible Spanierin sucht Ruhepol

Der etwa kniehohen Chili steht mit ihren zehn Jahren noch lange nicht der Sinn nach Altersruhestand. Sie liebt Bewegung und Erkundungstouren, doch viele alltägliche Situationen sind für die Spanierin mit Stress verbunden. Am liebsten möchte sie daher zu ihrer neuen Familie aufs Land ziehen.

Temperament ist Chilis zweiter Name – sie möchte beschäftigt werden, badet gern im Meer und ist kerngesund. Beim täglichen Spaziergang muss sie überwiegend an der Leine geführt werden, denn sie hat einen starken Jagdtrieb. Um andere Hunde macht sie in der Regel eher einen Bogen. Hat sich jedoch ein besonders sympathischer Artgenosse gefunden, tobt sie sich mit Vergnügen mit ihm aus. Nach einem anstrengenden Tag schläft die Podenco-Mischlingshündin gern aus und ist somit die perfekte Begleitung für echte Morgenmuffel.

Um Vertrauen zu fassen, benötigt die hübsche Dame einige Zeit. Möglicherweise hat sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, denn von Fremden lässt sie sich nur ungern anfassen. Manchmal scheint es, als würde sie unsanft an ihr früheres Leben erinnert, wenn sie, den Bauch zum Kraulen hingedreht, plötzlich zu jaulen beginnt. Aggressiv ist sie dabei jedoch nie, und je mehr sie ihren Menschen vertraut, desto entspannter wird sie.

Chili kann drei bis vier Stunden am Stück alleine bleiben. Allerdings kann es sein, dass sie sich dabei nicht immer ruhig verhält, denn sie leidet unter Trennungsängsten. Auch andere Situationen können für sie Stress bedeuten: So scheut sie etwa die Enge einer Transportbox und macht vor allzu steilen Treppen halt. Außenreize nimmt die Hündin häufig sehr extrem wahr, weshalb besonders das Leben in der Stadt für sie problematisch ist. Radfahrer, Busse und Baustellenlärm jagen ihr mitunter solche Angst ein, dass sie sich mit Belohnungen nicht mehr ablenken lässt.

Wer ein wenig Disziplin mitbringt, kann Chili jedoch sicher auch in solchen Situationen noch mehr Selbstvertrauen verleihen. Sie beherrscht die Grundkommandos, hat Spaß an Training und lernt schnell. Auch mit dem Klickertraining ist sie bereits vertraut. Um ihr ein stressfreies und entspanntes Leben zu ermöglichen, wäre ein Zuhause auf dem Land ohne kleinere Kinder für die Hündin optimal. Am liebsten wäre sie der einzige Vierbeiner in ihrem neuen Haushalt. Freuen würde sich Chili besonders auch über einen Garten mit viel Freilauf, in dem sie ihren Entdeckergeist ausleben kann.

(Text: Schepmann; Foto: ©Tierheim Kiel)