Tiefbauamt muss noch mal prüfen

Angelika Finke und Rolf Karez überzeugten den Orts-beirat mit ihren jeweiligen Projekten für „Gemeinsam Kiel gestalten”.

Verkehrssituation im Speckenbeker Weg weiter unbefriedigend

Die 341. Sitzung des Ortsbeirats Russee/Hammer/Demühlen wurde im Vereinsheim des SV Hammer abgehalten und war außerordentlich gut besucht.

Interessiert waren die Teilnehmenden vor allem an einem Thema: der Verkehrssituation im Speckenbeker Weg.
Dieser Punkt konnte vom Ortsbeiratsvorsitzenden Michael Frey allerdings schnell erledigt werden: „Es hat sich nichts an der Sachlage geändert. Es gibt keine Neuerungen, was da passieren soll, sodass der Status Quo erst mal erhalten bleibt”, verkündete Frey.
Denn der Ortsbeirat Hassee/Vieburg, der ebenfalls von etwaigen Maßnahmen betroffen wäre und dazu angehört wurde, hat einen anderen Beschluss gefasst, sodass sich das Tiefbauamt noch mal mit der Thematik auseinandersetzen muss.

An der Verkehrssituation im Speckenbeker Weg hat sich keine Neuerung ergeben, was dort passieren soll.

Das Tiefbauamt hatte insgesamt zwei Möglichkeiten zur Auswahl gestellt: zum einen die teilweise Sperrung des Speckenbeker Wegs / Ecke Damaschkeweg für den Durchgangsverkehr oder die Verbreiterung der Gehwege, wofür Grunderwerb hätte getätigt werden müssen und was eher als langfristige Option umsetzbar gewesen wäre. Während man sich in diesem Ortsbeirat für die erstere, kurzfristig umsetzbare Option entschied, lehnte der OBR Hassee/Vieburg beide Varianten ab. Das ist allerdings problematisch, denn: „Es muss in beiden Ortsbeiräten gleich entschieden werden, sonst gibt es keine Änderung”, erklärte Bianca Wöller.

Der OBR Hassee/Vieburg hatte einen Prüfauftrag an die Verwaltung gegeben, der beinhaltete, sich andere Alternativen zu überlegen. „Jetzt heißt es abwarten”, fasste Frey die Sachlage zusammen.

Mehr Grün statt Schottergärten
Insgesamt gab es für dieses Jahr zwei Anträge aus dem Förderfonds „Gemeinsam Kiel gestalten”, die vorgestellt wurden. Angelika Finke möchte mit ihrem Projekt „Schottergärten ade – Grün statt Grau für Russee und Demühlen” sowohl auf das hiesige Verbot als auch auf die Belastungen von Schottergärten für Natur und Umwelt aufmerksam machen. Insgesamt wurde dafür ein Förderbetrag von knapp 5.000 Euro beantragt.

Barrierefreie Tauschbude
Auch das von Rolf Karez vorgestellte Projekt des Umweltkreises, der sich aus der Siedlergemeinschaft Hammer/Russee/Demühlen gegründet hat, fand großen Anklang beim Ortsbeirat.
Geplant ist eine barrierefreie Tauschbude mit Infoecke in Hammer am Damaschkeweg / Speckenbeker Weg, hinter der Turnhalle der Uwe-Jens-Lornsen-Schule. Dabei handelt es sich um eine „Ausweichfläche”, da der ursprüngliche Standort am Hof Hammer, Ecke Eiderbrook/Wiepenkrog, verwehrt wurde. Geplant ist die Tauschbude, die formal eher als „Schrank“ bezeichnet werden muss, auf ein bis zwei Quadratmeter auf sogenannten Punktfundamenten. „Zweck ist, einen Tausch von Büchern oder auch kleineren Haushaltsgegenständen zu ermöglichen und das Wegwerfen zu verhindern. Außerdem möchten wir einen Platz gestalten, an dem sich die Bürger von Hammer gesellig treffen und über Dinge aus dem Stadtteil informieren können”, erläuterte Karez die Idee.
Um dies bei jeder Tages- und Jahreszeit zu ermöglichen, soll ein überstehendes Dach mit Solarpanelen installiert werden. Außerdem werden vier Bänke und ein Tisch aufgestellt. Darüber hinaus sind außen u. a. noch zwei Schaukästen für Informationen und Aushänge vom Siedlerbund und dem Umweltkreis geplant. Die Tauschbude soll eingefriedet werden durch eine Art Blühwiese. Für das Projekt wurden 9.900 Euro beantragt.

SprottenFlotte in Russee?
Neben der genehmigten Station in der Hamburger Chaussee an der Bus-endhaltestelle Schulensee sprach sich der Ortsbeirat für weitere Stationen im Berliner Viertel aus: auf dem ehemaligen „Netto-Gelände” sowie an der Haltestelle Strucksdiek, da der zuvor angedachte Famila-Parkplatz bereits zum Bezirk Hassee gehört.

Wie geht es im Netto weiter?
Der Netto-Discounter im Berliner Viertel hat seine Türen zum 27. April 2024 endgültig geschlossen. Wie es nun weitergeht, ist offen. „Wir haben noch keine Informationen”, verkündete der Ortsbeiratsvorsitzende, der aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit wenig Hoffnung hat, dass sich dort ein neuer Discounter ansiedelt.

Nächster Termin ist am 18. Juni 2024 um 19.30 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr Russee, die dann auch besichtigt werden kann. VB