Was macht der Sport vor Ort?

Rasenplatz in Russee
Auf den Sportplätzen in Russee und Hammer sorgen Maulwürfe für Schäden. Fotos: Vanessa Baade

Die Vereine in Russee, Hammer und Demühlen ziehen Bilanz

Sport wird immer beliebter. Hat man sich in der Schule beim frühmorgendlichen Appell damals noch gegrämt, wird das Bedürfnis, sich „fit zu halten” und „etwas für die Gesundheit zu tun”, zunehmend stärker.

Im Jahr 2021 gaben mehr als 14 Millionen der Deutschen an, mehrmals die Woche Sport zu treiben. Doch wie steht es um die Sportvereine im Ortsbeiratsgebiet? Auf der 332. Sitzung des Ortsbeirats Russee / Hammer / Demühlen kamen die Vereine zu Wort.
Fußball beim TSV Russee
Bernd Purrucker vom TSV Russee berichtete, dass die Mitgliederentwicklung derzeit stagniere. Während der Pandemie hat man 10-12 % der ursprünglich 950 Mitglieder verloren. „Langsam sind wir wieder auf dem Weg der Besserung. Aktuell haben wir 890 Mitglieder”, so der Vereinsvorsitzende. Vor allem die Fußballabteilung mit mehr als 250 Mitgliedern ist äußerst beliebt. Aber auch Volleyball, Eltern-Kind-Turnen und Einradfahren sind große Sparten.
„Wir können in fast allen Sportarten Angebote unterbreiten, allerdings fehlen uns zunehmend Übungsleiter”, informierte Purrucker. Problematisch sei derzeit die notwendige Renovierung des 450 m² großen Daches des Vereinsheims. Diese werde voraussichtlich eine kleine sechsstellige Summe
kosten. Außerdem kämpft der Verein mit den vorhandenen Sportplätzen. „Wir sind mit der Pflege der Sportplätze überfordert. Sie sind extrem geschädigt”, erklärte Purrucker. Grund dafür sind Maulwürfe. Die nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Art darf nicht getötet, verletzt oder gefangen werden. Zwar hat der Verein nur das Nutzungsrecht an den Sportflächen, die im Eigentum der Stadt Kiel stehen, diese beruft sich allerdings darauf, dass die Fläche in Eigenregie zu bewirtschaften ist.

SV Hammer – groß im Badminton
Der SV Hammer ist relativ stabil aus der Pandemie gekommen. „Unsere Mitgliederzahl stagnierte zunächst und ist mittlerweile sogar wieder steigend“, berichtete Hendrik Schramm. Eine große Sparte des Vereins stellt das Kinderturnen dar. Viele Kinder aus der betreuten Grundschule kommen direkt in den Verein. „Die Zusammenarbeit mit den Schulen – vor allem auch der Uwe-Jens-Lornsen Schule – funktioniert immer besser“, so der Vorsitzende erfreut. Dafür müssen andere Sportarten wegen der Hallennutzung für das Kinderturnen allerdings weichen.
„Insgesamt sind wir sehr dankbar für die Breite an unseren Sportangeboten”, erklärte Schramm zufrieden. Neben einem kürzlich erfolgten Zusammenschluss mit der Werkstatt am Drachensee im Fußballbereich führt der SV Hammer einen der größten Badmintonvereine in Schleswig-Holstein. „Wir haben viele sehr ambitionierte Leute, die diesen Sport als Passion betreiben”, erzählte er anerkennend. Daneben wird außerdem die Musicalwerkstatt betrieben, und ab März kommen Angebote wie Zumba und Selbstverteidigung in Form von Krav Maga dazu. Die Sportplatz-Situation ist allerdings auch beim SV Hammer schwierig aufgrund der Maulwürfe. „Teilweise können Fußballspiele erst gar nicht angepfiffen werden”, schilderte der Vorsitzende.

Elektronische Schießanlage
Die Schützengilde „Gut Schuß Demühlen” wünscht sich hingegen mehr Mitglieder, berichtete Schatzmeisterin Gisela Geiger. „Wir sind gut durch die Pandemie gekommen, wohl auch durch unsere neue elektronische Schießanlage”, so Geiger.
Geplant sei nun, die Schießbahnen für das Bogenschießen auf insgesamt 70 Meter in Eigenarbeit zu erweitern, um so auch Training unter Wettkampfbedingungen anbieten zu können. Der Verein mit seinen etwas mehr als 100 Mitgliedern finanziert sich hauptsächlich über die Vermietung der Räumlichkeiten. Außerdem appellierte Geiger: „Unsere Schützen werden alt, wir brauchen junge Mitglieder.”

Der Sozialpädagoge Niklas Juhl leitet seit Februar den Jugendtreff Russee.

Neue Jugendtreff-Leitung
Der 1995 ins Leben gerufene Jugendtreff Russee hat mit Niklas Juhl seit dem 1. Februar 2023 eine neue Leitung. Der 30-jährige Sozial-
pädagoge war zuvor bereits vier Jahre in der mobilen Jugendarbeit der Stadt Kiel unterwegs – „in dem ausgebauten Doppeldeckerbus”, berichtete Juhl stolz. Nun ist er für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Russee als Ansprechpartner vor Ort tätig. Gemeinsam mit seinem Team möchte Juhl für die Kinder und Jugendlichen „ein offenes Ohr vorhalten”. In der Rendsburger Landstraße 369 stehen auf rund 200 m² Kicker, Billardtische, Spielekonsolen, ein Toberaum, Musikraum mit diversen Instrumenten oder auch die Küche zum gemeinsamen Kochen zur Verfügung. Zukünftig wünscht sich der Sozialpädagoge eine noch stärkere Frequentierung des Jugendtreffs.

Winfried Jöhnk und Phillip Riehle
Winfried Jöhnk (re.) begrüßt das neue OBR-Mitglied Phillip Riehle.

Zuwachs im Ortsbeirat
Der OBR-Vorsitzende Winfried Jöhnk (SPD) vereidigte Herrn Phillip Riehle (FDP) als neues Mitglied im Ortsbeirat. Der 26-jährige Volkswirt arbeitet in der Landtagsfraktion der FDP als wissenschaftlicher Referent für Finanzen und Haushalt.

Nächste OBR-Sitzung
Die nächste Sitzung findet am Dienstag, dem 21. März 2023, um 19.30 Uhr bei der Schützengilde „Gut Schuß Demühlen” statt.VB