Wie gehts weiter mit der Südspange?

Ein Bündnis aus neun Kieler Umweltverbänden und Initiativen fordert den neu gewählten Oberbürgermeister auf, sich eindeutig für den Erhalt des Kieler Grün- und Klimagürtels und damit für den Planungsstopp der Südspange sowie der A21-Nebenstrecke einzusetzen.

Die Kieler Ratsversammlung hat bisher keinen Beschluss zu einer konkreten Variante des A21-Anschlusses in Kiel getroffen. „Damit haben Politik und Verwaltung die Verantwortung sowie die Möglichkeiten der aktiven Gestaltung ohne Not dem Bund überlassen. Dass eine Landeshauptstadt bei einem Projekt dieser Größenordnung freiwillig das Heft seiner Gestaltungsmöglichkeiten aus der Hand gibt, ist ein politisches No-Go“, so das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ in seiner Pressemitteilung. Der Bund hat sich dann für den Ausbau der A21 bis in die Stadt sowie den Bau der Südspange und Nebenstrecke entschieden.
Diese Planung sowie die neuen Autobahnkreuze würden einen schwerwiegenden Eingriff in den Kieler Grüngürtel bedeuten. Dabei ist dieser in Zeiten des Klimawandels als Klimagürtel wichtiger denn je: „In Anbetracht der Tatsache, dass Kiel den Klimanotstand ausgerufen hat, darf die grüne Lunge Kiels nicht weiter zerschnitten werden“, so Ulrike Hunold von der BUND-Kreisgruppe Kiel. Auch hinsichtlich der Verkehrslenkung mache die Südspange keinen Sinn, denn durch den zusätzlichen Autoverkehr werde es an den bestehenden Engpässen, wie etwa dem Theodor-Heuss-Ring zu noch mehr Staus kommen als bisher.

„Sozialpolitisch ist die Planung der Südspange und der A21-Nebenstrecke durch Gaarden-Süd ebenfalls eine Katastrophe. Bedeutende Kieler Naherholungsgebiete sowie die Wohngebiete Kronsburg und Gaarden-Süd würden durch den zusätzlichen Verkehr erheblich belastet und damit entwertet werden. Und die zusätzliche Zerschneidung durch die geplanten Straßen würden das Artensterben in Kiel weiter vorantreiben“, stellt Hartmut Rudolphi vom NABU Kiel fest.

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ fordert daher die Autobahn bei Kiel-Wellsee enden zu lassen sowie den vollständigen Erhalt des Grüngürtels. Deshalb ist die Planung der Südspange sowie der Straße entlang des Eidertal-Wanderweges und durch Gaarden-Süd
einzustellen. „Und zwar jetzt, bevor unnötig Steuergelder für die Planungen verbrannt werden“, schließt die Mitteilung des Bündnisses.

Foto: Frahm