Wo drückt der Schuh?

Seniorenbeirat Kronshagen
Diese Mitglieder des Seniorenbeirats standen auf dem Kronshagener Wochenmarkt, von links nach rechts: Elisabeth Ratzow, Susanne Cellmer, Peter Schmidt und Reinhard Müller

Wie der Seniorenbeirat für alle Generationen mitdenkt

Dass der gerade erst frisch gewählte Seniorenbeirat sich auf Gewohnheiten oder Traditionen ausruht, kann nicht wirklich behauptet werden. Kronshagen ein Stück besser machen und seniorenfreundlicher gestalten, das ist ihr Ziel.

Anstelle der vorher stattfindenden Sprechstunde waren im Dezember vier Mitglieder des Beirats auf dem Kronshagener Wochenmarkt vertreten. Dort wollten sie direkt mit den Kronshagener Seniorinnen und Senioren ins Gespräch kommen und fragen: „Wo drückt der Schuh?“. „Wenn die Leute nicht zu uns kommen, kommen wir eben zu ihnen“, so der Vorsitzende Uwe Hartwig.

Was bewegt die Menschen in Kronshagen? Eine Sitzbank vor dem REWE-Markt und Lidl wurde vorgeschlagen und auch von der Gemeinde gut aufgenommen. Die Fahrradfreundlichkeit des Fußwegs entlang der Kieler Straße wurde kritisiert sowie der ungepflegte und häufig schlammbesetzte Wanderweg entlang der Bahn mit Unmut erwähnt. Alle Anliegen der Kronshagener Bürgerinnen und Bürger wurden direkt aufgenommen und in die Gemeindevertretung eingebracht. Ab dort kümmert sich dann die Verwaltung. „Hauptsache, es passiert etwas“, äußert Elisabeth Ratzow, die mit ihren drei Mitstreitern bei Minusgraden auf dem Wochenmarkt vertreten war. „Wir wollen das Bindeglied zwischen den Kronshagener Seniorinnen und Senioren und der Gemeinde darstellen.“

Doch der Seniorenbeirat denkt nicht nur für die ältere Generation mit. „Viele Themen betreffen uns alle“, betont Hartwig. „Wir setzen uns für Barrierefreiheit ein. Auf diese sind sowohl Rentner als auch Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Behinderung angewiesen.“ Dazu arbeitet der Seniorenbeirat eng zusammen mit dem Kinder- und Jugendbeirat.
Auch die Unterstützung des TSVK sei ein gutes Beispiel. Dieser bietet ein umfangreiches Angebot für alle Altersklassen, welches beim Kinderturnen anfängt und in zahlreichen Kursen und Sportangeboten für ältere Menschen mündet. „Angebote wie z. B. das Beratungsbüro gibt es genug“, erzählt Hartwig, „es erreicht nur nicht immer so viele.“
Hinsichtlich der Kommunalwahl im Mai werden die Mitglieder des Seniorenbeirats mit der konkreten Frage an die Politiker herantreten: „Was wollt ihr für Kronshagener Senioren tun?“ So sollen diese öffentlich Stellung nehmen zu Themen wie dem Seniorenticket, welches es bisher nur in Kiel, nicht aber in Kronshagen gibt.

Die nächste Sitzung des Seniorenbeirats wird am 8. März ab 10 Uhr im Rathaus stattfinden. Diese ist öffentlich. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen.
Text und Fotos: Valeska Bluhm